Starke Appenzeller Teamleistung in Trübbach

Die sich dem Ende neigende Winterzeit zeigte sich unter anderem, als die Nordostschweizer Schwinger am 84. Rheintal-Oberländischen Verbandsschwingfest in Trübbach die Freiluftsaison eröffneten. Obwohl die Wetterbedingungen noch eher dem Winter als dem Frühling zugeschrieben werden konnten, wurde dennoch den Gegebenheiten gekonnt getrotzt und attraktiver Schwingsport.

  • Koch: Reto Koch (oben) verpasste den Schlussgang knapp.  (Bilder: Lorenz Reifler)

    Koch: Reto Koch (oben) verpasste den Schlussgang knapp. (Bilder: Lorenz Reifler)

  • Roman Wittenwiler (rechts) bejubelt mit Roth den dritten Schlussrang. (Bilder: Lorenz Reifler)

    Roman Wittenwiler (rechts) bejubelt mit Roth den dritten Schlussrang. (Bilder: Lorenz Reifler)

  • Martin Roth (oben) blieb in Trübbach ungeschlagen. (Bilder: Lorenz Reifler)

    Martin Roth (oben) blieb in Trübbach ungeschlagen. (Bilder: Lorenz Reifler)

  • Thomas Kuster (links) ist erfolgreich in die Comebacksaison gestartet. (Bilder: Lorenz Reifler)

    Thomas Kuster (links) ist erfolgreich in die Comebacksaison gestartet. (Bilder: Lorenz Reifler)

  • Armon Orlik triumphiert in Trübbach. (Bilder: Lorenz Reifler)

    Armon Orlik triumphiert in Trübbach. (Bilder: Lorenz Reifler)

Der Gontner Reto Koch zeigte eine starke Auftaktleistung. Mit vier Siegen und einer Niederlage gegen den späteren Festsieger Armon Orlik sah er sich nach fünf Gängen auf dem alleinigen zweiten Zwischenrang wieder. Allerdings musste aufgrund des zu grossen Vorsprungs von Orlik ausgeschwungen werden. Diese Chance konnte Koch leider nicht nutzen und verpasste nach einer Punkteteilung den möglichen Schlussgangeinzug. Trotz des zufriedenstellenden fünften Schlussranges dürfte er entsprechend wohl nicht vollends zufrieden sein.

Als beste Appenzeller klassierten sich mit Martin Roth und Roman Wittenwiler zwei Schwinger des Schwingklubs Herisau ex aequo auf dem dritten Schlussrang. Mit je vier Siegen und zwei Gestellten wiesen sie nicht nur ein identisches Notenblatt auf, sondern mussten sich auch je einem eidgenössischen Kranzschwinger stellen. Während Roth seine Hand zum Auftakt Marco Good reichte, duellierte sich Wittenwiler im vierten Gang mit Damian Ott, wobei beide Zweikämpfe mit einer Punkteteilung zu Ende gingen.

Mit Thomas Kuster war auch der Schwingklub Gais in den vorderen Rängen vertreten. Kuster, welcher einen Grossteil der vergangenen Saison verletzungsbedingt verpasste, reüssierte nebst zwei Niederlagen ebenfalls viermal. Im fünften Durchgang musste auch er sich Orlik stellen und hätte bei einem allfälligen Sieg ebenfalls mögliche Schlussgangambitionen hegen dürfen. Es kam anders. Dennoch zeugen die bisherigen Zweikämpfe von einem geglückten Comeback und man darf gespannt sein, wie sich der Gaiser in der laufenden Saison halten wird.

Jungmannschaft etabliert sich

Im zehnten Schlussrang findet sich mit Patrick Schmid ein weiterer Appenzeller. Trotz seiner Startniederlage gegen den grossgewachsenen Thurgauer This Kolb konnte er schnell wieder Boden gut machen. Mit drei nachfolgenden Siegen hatte er alle Möglichkeiten offen, sich einen Spitzenrang zu sichern. Diesem Umstand war sich Schmid wohl ebenso bewusst. Obwohl er in den abschliessenden zwei Duellen nicht über eine Punkteteilung hinauskam, zeugen die beiden gut bewerteten Noten gegen die beiden stärker eingestuften oder zumindest physisch mächtigeren Schwinger von seiner Willenskraft. Ebenso erfreulich zeigten sich die Leistungen der Jungmannschaft. Allen voran gelang dies dem 18-jährigen und letztjährigen Neukranzer Mario Bösch. Zweimal blieb er im Duell gegen einen Kranzschwinger siegreich und luchste dem Eidgenossen Marco Good gar einen Gestellten ab. Eine bessere Klassierung blieb ihm allerdings verwehrt, da er im letzten Gang mit Damian Ott erneut einem Eidgenossen zugeteilt wurde. Trotz dieser Niederlage dürfte er dennoch zufrieden sein mit seinem Wettkampf.

Auch sein gleichaltriger Klubkollege Mathias Jäger legte die Basis zum möglichen Neukranzer. Mit dem abschliessenden Sieg gegen Elias Tschumper hatte auch er das bessere Ende gegen einen Kranzschwinger. In der Endabrechnung rangierte er zusammen mit Schmid gar etwas vor Bösch. Auch der Gaiser Marcel Mösli untermauerte seinen Status als Kranzschwinger. In fünf Duellen musste er sich einem Kranzschwinger stellen, wobei zwei Siege, zwei Punkteteilungen und nur eine Niederlage gegen den Eidgenossen Damian Ott hervorgingen. Mit diesen Erfahrungen dürfte auch er optimistisch in die weiteren Vorbereitungen gehen können.

Orlik unantastbar

Bereits im Vorfeld war zu erahnen, dass der Tagessieg wohl über den Bündner Eidgenossen Armon Orlik laufen würde. Entsprechend souverän gestaltete er seine Gänge, weshalb ihm der Sieg bereits nach fünf Gängen nicht mehr zu nehmen war. Nach dem Ausschwingen war dann zudem klar, dass er den Sieg alleine feiern würde. Dennoch setzte er seinen Siegeszug auch im Schlussgang fort. Vor rund 1800 Zuschauerinnen und Zuschauer bezwang er mit Mario Schneider den letztjährigen Schwägalp-Sieger nach rund einer Minute mittels Fussstich.

Ranglistenauszug: 1. Armon Orlik, Maienfeld. – 2. Mario Schneider, Rothenhausen. – 3a. Martin Roth, Herisau. – 3b. Roman Wittenwiler, Schwellbrunn. – 5a. Reto Koch, Gonten. – 7b. Thomas Kuster, Altstätten. – 10a. Patrick Schmid, Appenzell. – 10c. Mathias Jäger, Schwellbrunn. – 11a. Mario Bösch, Waldstatt. –11c. Marcel Mösli, Stein.

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