Die Sonne strahlte, die Temperaturen waren endlich frühlingshaft. Grund genug, um den Pfingstsamstag an der Sonne zu verbringen. Doch wer diesen Samstag im Sportzentrum in Herisau vorbeikam, wusste, dass darin ein historischer Moment auf dem Silbertablett lag. Die Damen des TV Herisau Handball hatten sich eine sehr komfortable Ausgangslage im ersten Aufstiegsspiel in Basel geschaffen. Dennoch wussten die Herisauerinnen, dass sie nochmals 60 Minuten eine gute Leistung zeigen mussten, damit der Aufstieg Wirklichkeit würde.
Das Sportzentrum gut mit Herisauer Fans gefüllt. Die Stimmung auf der Tribüne war ausgelassen, auf dem Feld angespannt. Die Herisauerinnen starteten mit einem schnellen Tor in die Partie. Danach flaute es vehement ab. Die Deckung war wie immer gut, jedoch noch nicht bis ins Letzte konsequent. Im Abschluss bekundeten die Herisauerinnen derart Mühe, dass die Baslerinnen zwischenzeitlich in Führung gingen. Das Heimteam liess vorne unzählige Chancen liegen oder scheiterte oft an der Torfrau der Gäste. Die Damen konnten nicht an die Leistung in Basel anknüpfen. Zu nervös war die Stimmung auf der Platte. Die ersten 30 Minuten verliefen schleppend und ereignislos. Das Pausenresultat sprach schliesslich für den TV Herisau mit 10:8.
Die Herisauerinnen wussten nach der Kabinenansprache, dass sie ihre Nerven in den Griff kriegen mussten und endlich das Handballspiel zeigen sollten, was sie können. Das gelang. Die Chancenauswertung wurde besser und die Herisauerinnen konnten sich absetzen. Die starke Deckung blieb intakt. Die Stimmung in der Halle fing langsam Feuer und trug die Herisauerinnen weiter nach vorne. Die letzten Minuten vergingen wie im Flug. Das Heimteam musste die letzte Energie hervorholen, da die faire und harte Deckung mehrfach mit Zeitstrafen bestraft wurde. Das war für die Herisauerinnen kein Problem. Sie liessen Basel keinen Raum und keine Chance mehr und jubelten aus tiefstem Herzen, als die Schlusssirene ertönte. Historisches war vollbracht: Die Damen des TV Herisau steigen erstmals in der Vereinsgeschichte in die zweite Liga auf. Besiegelt durch den 23:15-Heimsieg im Sportzi.