Stenegge-Landsgmend 2024

Was vor ein paar Jahren im kleinen Rahmen im Schulzimmer begonnen hat, ist inzwischen zur schönen Tradition geworden – die «Stenegge-Landsgmend». Sie wird in der Turnhalle des MZG Steinegg abgehalten.

Am letzten Freitag war es nun wieder so weit. Die Schülerinnen und Schüler erschienen schön gekleidet, wie es sich für die Landsgemeinde gehört. Gar mancher Bub trug sogar eine Krawatte und hatte stolz das Seitengewehr dabei. Die anderen hatten den Stimmrechtsausweis vorzuweisen um «im Ring» Platz nehmen zu dürfen.

Um Schlag 8.15 Uhr erklang der «Landsgmendmarsch». Zwar ab Band, aber das tat dem feierlichen Aufmarsch keinen Abbruch. Voraus ging der Fähnrich mit dem Appenzellerbanner, gefolgt von Landammann und Ehrengäste. Letztere durften auf der hohen Ehrentribüne Platz nehmen. Frau Landammann begrüsste sie formvollendet. Es sei ihr eine grosse Ehre, dass unser regierende Landammann Roland Inauen sich auch dieses Jahr wieder die Zeit nehme um der «Stenegge-Landsgmend» beizuwohnen. Sie könne sich nun vorstellen, wie er sich am letzten Sonntag hoch oben auf dem «Landsgmendstuehl» gefühlt haben müsse. Ebenso herzlich hiess sie auch die anderen Ehrengäste willkommen, die da waren: Volksschulamtsleiter Ilias Paraskevopoulus sowie der zukünftige Schulleiter Matthias Müller, als Vertretung des Schulrats die Herren Pirmin Baumann und Flurin Kunfermann.

Zügig ging es dann durch die drei Geschäftsvorlagen, die vorgängig im «Stenegge-Landsgmendsmandat» vorgestellt wurden. Diese sind natürlich alle frei erfunden und überspitzt dargestellt, dienen aber so dazu, Grundlagen für Diskussionen und Meinungsbildung zu schaffen. Dabei werden auch viele Kompetenzen des Lehrplans21 abgedeckt.

Dass sich die «stimmberechtigten» Schülerinnen und Schüler der vierten bis sechsten Klasse intensiv mit den Themen zu Energie und Umwelt, Tierschutz und Sport befasst hatten, bewiesen die vielen Wortmeldungen. Oft wollten grad zwei gleichzeitig «uf de Stuehl» wobei dann ein Bursche galant der jungen Frau den Vortritt liess. Man braucht schon ein wackeres Quäntchen Mut, erhöht vom Podest herab seine Meinung zu vertreten. Aber sie machten das alle toll, manche etwas leiser noch, andere selbstbewusst mit kräftiger Stimme, mit Gestik und Blick über Volk und Ehrentribüne.

Selbstverständlich wurde auch abgestimmt, wobei man sich ungeniert umsah, wer die Hand erhob.

Zum Abschluss ergriff Landammann Roland Inauen das Wort. Er lobte das grosse Engagement der Lehrerschaft für die «Stenegger-Landsgemend».

So lernen die Kinder Demokratie, denn diese müsse man lernen, üben und pflegen, denn Demokratie sei «nicht einfach da». Und Roland Inauen ermunterte das junge Volk, interessiert zu bleiben, sich eine Meinung zu bilden und diese auch selbstbewusst zu vertreten.

Danach schloss Frau Landammann die Landsgemeinde und feierlich zogen Regierung und Ehrengäste im Takt der Tambouren zurück zum Rathaus, bzw. Schulhaus. Dem festlichen Anlass gebührend gab es für jedes Kind ein halbes «Chrempfli».

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  • (Symbolbild: Bigstock)

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