Ruft jemand an der Landsgemeinde «Alfred Koller»?

Der «Hofer» Hauptmann steht nicht mehr unter Amtszwang und daher auch nicht als Sprengkandidat zur Verfügung. Trotzdem ist es möglich, dass er durch Namensruf ungewollt zum Sprengkandidaten wird.

  • Alfred Koller-Phloiriang soll, wenn es nach den Vorstellungen von gewissen Innerrhoder Stimmberechtigten geht, am Sonntag an der Landsgemeinde als Sprengkandidat gegen Bauherr Ruedi Ulmann gerufen werden. (Archivbild: Hans Ulrich Gantenbein)

    Alfred Koller-Phloiriang soll, wenn es nach den Vorstellungen von gewissen Innerrhoder Stimmberechtigten geht, am Sonntag an der Landsgemeinde als Sprengkandidat gegen Bauherr Ruedi Ulmann gerufen werden. (Archivbild: Hans Ulrich Gantenbein)

Das Regionaljournal Ostschweiz von Radio SRF thematisierte am Montag, 22. April, das Gerücht und die Möglichkeit, dass an der Innerrhoder Landsgemeinde vom kommenden Sonntag bei der Bestätigungswahl von Bauherr Ruedi Ulmann der Name von Alfred Koller (Appenzell) gerufen werden könnte. Verschiedene weitere Medien griffen das Thema auf.

Ruedi Ulmann (Gonten) und das von ihm geführte Departement Bau und Umwelt (BUD) standen bereits vor einem Jahr in der Kritik, sodass die Standeskommission durch eine St.Galler Beratungsfirma eine Untersuchung in Auftrag gab. Der Bericht liegt seit fünf Monaten vor. «Die Abklärungen haben viel Positives gezeigt. Zu verschiedenen Punkten werden aber auch Verbesserungsvorschläge gemacht», hiess es dazu am 29. November 2023 in der Mitteilung des Kantons.

Ja, es stimme, dass er seit seiner am 16. Februar 2024 erfolgten Rückkehr von seinem Auslandaufenthalt regelmässig darauf angesprochen wurde, ob er nicht Bauherr werden möchte, erklärte Alfred Koller-Phloiriang letzte Woche auf Anfrage. Koller hielt damals unmissverständlich fest, dass er, hätte er Bauherr Ulmann herausfordern wollen, dies spätestens vor einem Monat entschieden und eine richtige Kampagne lanciert hätte. Doch aus verschiedenen Gründen verzichtete der 62-Jährige darauf. Und: Sein politischer Höhepunkt sei das Jahr als Grossratspräsident gewesen.

Ein weiterer Grund für seinen Verzicht sei die Tatsache, dass Gegner eines Mandatsträgers − wegen wirtschaftlicher, politischer oder anderer Abhängigkeiten – in Innerrhoden oft nicht den Mut hätte, mit dem Namen hinzustehen und rechtzeitig eine tragfähige Gegenkandidatur zu lancieren. Wenn eine von einer Gruppierung portierte und schliesslich gewählte Person für die Aufgabe als nicht geeignet empfunden werde, dann sollte man halt auch rechtzeitig hinstehen sowie kommunizieren und entsprechend handeln. So äusserte sich Alfred Koller-Phloiriang in einem Bericht in der Innerrhoder Zeitung «Appenzeller Volksfreund», der vier Tage vor der Landsgemeinde erschien.

Koller glaubt nicht, dass sein Name an der Landsgemeinde gerufen werde. Und dies, obwohl ihm am Montag im Regionaljournal Ostschweiz von Radio SRF ein politisch genügend gefüllter Rucksack attestiert wurde.

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