Kronbergbahn: Bald mit einem neuen Namen?

Trotz deutlich mehr Tagen mit schlechtem Wetter im Vergleich zum Rekordjahr 2022 präsentiert der Kronberg mit einem Umsatz von rund 6,3 Millionen Franken ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Der Ertrag (EBITDA) verzeichnete einen Rückgang auf rund 1,1 Millionen Franken. Der Verwaltungsrat stellt der GV zwei Anträge zur Abstimmung, darunter eine Umbenennung.

  • Die Aktiengesellschaft hinter der Kronbergbahn könnte bald einen neuen Namen erhalten. (Bild: Hans Ulrich Gantenbein)

    Die Aktiengesellschaft hinter der Kronbergbahn könnte bald einen neuen Namen erhalten. (Bild: Hans Ulrich Gantenbein)

Im vergangenen Jahr waren die Wetterbedingungen am Kronberg deutlich schlechter als im Rekordjahr 2022. Rund 13 Prozent weniger Tage mit gutem Wetter und einige Wochenenden in der Hauptsaison mit Niederschlag drückten auf den Gesamtumsatz der Unternehmung. Trotz eines Rückgangs des Gesamtumsatzes um rund 1,6 Prozent gehört das Geschäftsjahr 2023 zu den erfolgreichsten in der Geschichte der «Luftseilbahn Jakobsbad – Kronberg AG». «Wir hatten weniger Wetterglück und dürfen trotzdem sehr zufrieden sein», bilanziert der Geschäftsführer Felix Merz das abgelaufene Jahr. «Das Resultat zeigt, dass das Team grossartigen Einsatz leistet. Wir bieten unseren Gästen krönende Erlebnisse.» Personelle Ausfälle in der Gastronomie während der Hauptsaison, Investitionen in Aus- und Weiterbildung sowie in den laufenden Betrieb und ein Teuerungsausgleich für alle Mitarbeitenden haben den Ertrag hauptsächlich beeinflusst. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) sank im Vergleich zum Vorjahr um rund 29 Prozent auf rund 1,1 Millionen Franken. Thomas Bischofberger, Verwaltungsratspräsident der «Luftseilbahn Jakobsbad – Kronberg AG», bewertet insbesondere die Investitionen ins Personal positiv. «Die Bestrebungen der Geschäftsleitung werden Früchte tragen.»

Neue Angebote

Im vergangenen Jahr fielen der Schlittelweg und die Schneeschuhwanderungen den warmen Temperaturen zum Opfer. Der Schlittelweg konnte lediglich an fünf Tagen betrieben werden, was sich negativ auf den Gesamtumsatz ausgewirkt hat. Zum positiven Gesamtergebnis trugen trotz des schlechteren Wetters die Frequenzen auf der Luftseilbahn (plus 0,5 Prozent) und die Gastronomie mit dem Berggasthaus sowie dem Talrestaurant bei, beide mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau. Dies gilt ebenso für die Attraktionen mit der Bobbahn, der Märliwelt und dem Zipline-Park. In der zweiten Jahreshälfte konnte mit dem Rätselweg ein neues Angebot für Familien präsentiert werden. Im Frühjahr wurde zudem das Talrestaurant mit einer Aussentreppe erweitert, um die Sonnenterrasse aufzuwerten. Am ersten Kronberg-Open-Air traten als Höhepunkt die schweizweit bekannten «Oesch’s die Dritten» auf.

Intern wurden neue Prozesse angestossen und die Digitalisierung weiter vorangetrieben, unter anderem mit einer App, welche die Mitarbeiterkommunikation entscheidend verbessert. «Wir sind ein 7-Tage-Betrieb, deshalb ist es wichtig, dass alle Mitarbeitenden über dieselben aktuellen Informationen verfügen. Die App bietet auch eine Plattform für den lockeren Austausch untereinander, was den Zusammenhalt stärkt», erklärt Felix Merz die Neuerung.

Namensänderung in «Kronberg AG»

Im Zuge der Einführung des neuen Aktienrechts 2023 hat der Verwaltungsrat die Statuten der «Luftseilbahn Jakobsbad – Kronberg AG» überprüft und stellt der Generalversammlung den Antrag, eine Revision durchzuführen. Nebst redaktionellen Anpassungen mit zeitgemässen Formulierungen gehe es um die Umbenennung der Unternehmung. «Seit der Unternehmensgründung im Jahr 1962 ist der Kronberg stetig gewachsen und die internen Strukturen haben sich markant verändert. Der Kronberg besteht mittlerweile aus den drei Geschäftsbereichen Attraktionen, Gastronomie und Luftseilbahn. Dieser Entwicklung möchten wir Rechnung tragen», erläutert Thomas Bischofberger die Motivation. Durch die Umbenennung der «Luftseilbahn Jakobsbad – Kronberg AG» in die «Kronberg AG» könne man zudem die Marke nach aussen klarer positionieren. Ein zweiter Antrag zuhanden der diesjährigen Generalversammlung betrifft die Nachfolge im Verwaltungsrat. Nach den Rücktritten von Josef Rusch (2023) und Gabriela Manser (2024) möchte sich das Gremium verstärken. Nach einem intensiven Auswahlverfahren schlägt der Verwaltungsrat die Wahl des 62-jährigen Stephan Rusch aus Appenzell vor. Der ausgewiesene Finanzspezialist kehrt nach Jahrzehnten im Thurgau zurück in seine Heimat Appenzell.

Jubiläum und neue Angebote

Am 18. Juli 1964 wurde die Luftseilbahn am Kronberg feierlich in Betrieb genommen. Das 60-Jahr-Jubiläum soll gebührend gefeiert werden. Einerseits mit einer gemeinsamen Aktion mit dem Hohen Kasten, welcher ebenfalls das 60-Jahr-Jubiläum feiert. Das Jubiläum ist zudem visuell präsent, sei es an den Gebäuden oder auf einer speziellen Webseite, auf der man in die Geschichte der Unternehmung eintauchen kann.

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