Mitglieder des Vereins Kloster Maria Rosengarten Wonnenstein sowie Gäste aus Kirche und Politik waren gekommen, um den gelungenen Abschluss der zweijährigen Bauphase zu feiern.
Bischof Markus Büchel begrüsste zu Beginn des Festgottesdienstes einige Mitfeiernde namentlich, unter ihnen Schwester Sabine Lustenberger, Vorsteherin der Schweizer Föderation St. Klara der Kapuzinerinnen. Sie ist heute kirchenrechtlich die Frau Mutter des Klosters Wonnenstein. Neben ihr feierte Schwester Scolastica Schwizer, die letzte noch im Kloster lebende Kapuzinerin, den Gottesdienst mit. Politische Vertretungen der Kantone Appenzell Inner- und Ausserrhoden nahmen teil, unter ihnen der Innerrhoder Kastenvogt Roland Inauen, zuständig für die Exklave Kloster Wonnenstein in Ausserrhoden. Urs Koster, der Architekt der Renovation, freute sich sehr über die Einweihung. Abt Vigeli Monn erinnerte mit seiner Teilnahme an die lange Geschichte der Visitationen in Wonnenstein durch die Benediktiner von Disentis. Im Altarraum feierten weiter der Appenzeller Standespfarrer Lukas Hidber, Ortspfarrer Albert Wicki sowie der Pfarreibeauftragte von Teufen, Diakon Stephan Staub, und Diakon Thomas Reschke, Studentenseelsorger der Universität St. Gallen, den Gottesdienst mit.
4 Millionen Franken aufgebracht
Mit grosser Dankbarkeit wandte der Bischof sich an die grösste Gruppe in der Kirche, die Mitglieder des Vereins Kloster Maria Rosengarten Wonnenstein mit Präsident Bruno Hug, die durch jährliche Wallfahrten schon sehr lange mit dem Kloster verbunden sind. Sie haben die Renovation einerseits durch eigene Spenden von rund 1 Million Franken und durch Sponsorengelder von rund 3 Millionen Franken ermöglicht, ohne dass das Klostervermögen angetastet werden musste. Ein spezielles Lob sprach Markus Büchel an Vorstandsmitglied Andreas Brändle mit studentischem Vulgo «Ewig» aus. Er habe «ewige» Verdienste um das Kloster, betonte der Bischof schmunzelnd. Denn vor allem seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass der hohe Betrag für die Renovation zusammenkam.
Segnung und Salbung
Im Lauf des Pontifikalamtes segnete Bischof Markus Büchel nach altüberliefertem Ritus den Ambo. Es folgte die Salbung des Altars, die Verbrennung von Weihrauch auf dem Altar sowie das Weihegebet und die Allerheiligen-Litanei. «Es ist wunderbar, dass wir diesen besonderen Ort weihen dürfen», freute sich Markus Büchel. «Die Klosterkirche hat eine geistliche Zukunft und sie ist seit 350 Jahren ein Symbol dafür, dass Gott gegenwärtig ist in dieser Welt.» Hier sei ein Ort der Ruhe, des Gebets und der Besinnung in dieser oft hektischen Welt. Markus Büchel betonte die tiefe Verbundenheit im (ehemaligen) Kapuzinerinnenkloster Wonnenstein zu dem Heiligen Franziskus und der Heiligen Klara. Der Bischof erwähnte den kleinen Friedhof, auf dem die verstorbenen Schwestern bestattet sind. Im Gedenken an sie dankte er ihnen noch einmal für ihren tiefen Glauben, ihre Gebete und ihr ganzes Wirken in der Föderation der Kapuzinerinnen.
Zum Schluss wurde mit dem «Riesenkampf», dem Bundeslied des Schweizerischen Studentenvereins, die Präsenz der Bodaner noch einmal deutlich. Die letzten Schwestern von Wonnenstein hatten 2014, unterstützt von den Altherren der Studentenverbindung Bodania, dem Bistum St. Gallen und der Standeskommission, den Verein Kloster Maria Rosengarten Wonnenstein gegründet. Ziel ist der Erhalt der gesamten Klosteranlage und deren Bereithaltung für eine Glaubensgemeinschaft sowie für weitere sinnstiftende Nutzungen. Der Vereinsvorstand wird sich weiterhin dafür engagieren, das Kloster Wonnenstein, gegründet um 1381, in eine gesicherte Zukunft zu führen und eine neue Glaubensgemeinschaft anzusiedeln. Zudem sollen weitere Nutzungen geprüft werden. Nach dem Festgottesdienst trafen sich die Gäste zum Apéro im Klostergarten und danach zu einem gemeinsamen Mittagessen im Festzelt.