Der chorwald in der Romandie

Endlich konnten am 1. Juli nach zwei coronabedingten Absagen 50 Sängerinnen und Sänger des chorwald mit ihrem Dirigenten Jürg Surber zur Reise nach Yverdon-les-Bains aufbrechen.

  • Der chorwald singt in der Abteikirche in Romainmôtier. (Bild: zVg)

    Der chorwald singt in der Abteikirche in Romainmôtier. (Bild: zVg)

Ein Reisecar, gesteuert vom Chormitglied Slavko Pecnik, brachte die gesprächige Schar zügig durch den Regen an den sonnigen Neuenburgersee.

Konzert mit La Croche Chœur

Solistin Suzanne Chappuis und ihr Ehemann Olivier Flückiger – auch er im Chor dabei – organisierten die Reise und führten den Chor schon am Nachmittag für eine Konzertprobe in die evangelische Kirche in Grandson. Mit dem örtlichen Chor La Croche Chœur gelang am Abend ein vielfältiges Liederkonzert vor einer aufmerksamen Zuhörerschaft. Dabei sangen 80 Sängerinnen und Sänger gemeinsam unter anderem «Gute Nacht» von Johann Heinrich Tobler und «Couleurs de mon enfance» von A.J.A.R. (Text) und Dominique Tille. Ein anschliessender reichhaltiger Imbiss rundete den gelungenen Abend ab.

Ein Tag in Romainmôtier

Am Samstag ging es auf einer aussichtsreichen Fahrt durch Sonnenblumen- und Getreidefelder des nördlichen Waadtlandes nach Romainmôtier. Beeindruckt vom Anblick der Abteikirche und deren malerischer Umgebung betraten die Sängerinnen und Sänger andächtig den Innenraum dieser romanischen Basilika, die von 990 bis 1028 gebaut wurde.

Der Organist Michel Jordan führte auf einem Rundgang durch die bewegte Geschichte der ehemaligen cluniazensischen Stätte. Chormitglied Heidi Eisenhut verstand es ausgezeichnet, diese Informationen zu übersetzen und in einen noch grösseren Zusammenhang zu stellen. Die Atmosphäre der viertelstündigen Mittagsmeditation mit Lesung, Gebet und Taizéliedern im Chor der Kirche bleibt Vielen in besonderer Erinnerung.

Ein spezieller Leckerbissen war die Vorstellung der drei Orgeln in Romainmôtier: die Lhote-Hauptorgel im Querschiff, die nach L. F. Tagliavini neu gebaute Orgel in der Michaelskapelle über der Vorhalle und die von Albert Alain erstellte Orgel in einem Nebengebäude. Neben fachspezifischen Erläuterungen demonstrierte Michel Jordan durch geschickte Registrierung der einzelnen Stücke die äussert vielfältigen Klangfarben dieser Instrumente. Ein gemeinsames Essen im Theater-Restaurant in Yverdon rundete den Tag ab.

Mitgestaltung des «Culte»

Am Sonntag fuhr der Chor nochmals nach Romainmôtier, um im feierlichen Gottesdienst in der Abteikirche drei kleinere vierstimmige Stücke zu singen. Das Singen, insbesondere das byzantinische «Aliluja», in dieser geschichtsträchtigen Kirche mit ihrer grossartigen Akustik bleibt unvergesslich. Ein anschliessendes Ständchen mit Liedern aus dem Repertoire des chorwald erfreute die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher, nicht zuletzt weil auch französische und Appenzeller Lieder dabei waren.

Dankbar für das kulturelle Erlebnis und für die Stärkung der persönlichen Kontakte im Chor sind alle am Sonntagabend wieder heil nach Wald zurückgekehrt.

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