Daniel Gantenbein, der Besitzer der «Kulturmüli», bietet seit einiger Zeit Musikerinnen und Musikern verschiedenster Stilrichtungen Gastrecht in seinem geschmackvoll umgebauten Keller im altehrwürdigen Gebäude an der Urnäsch. Zur Förderung der Kulturvielfalt im Appenzellerland wurde darum die Reihe «Kultur i de Müli» ins Leben gerufen.
Diesmal gab ein junges Quartett mit Bluegrass und Country aus den USA seine Visitenkarte ab. Lilian Sawyer (Fiddle und Vocals), Casey James Holmberg (Banjo und Vocals), Tommy Schulz (Guitar und Vocals) und Noa (Bass) sind «Fog Holler».
«Fog Holler» gilt als eine der aufregendsten Bluegrass-Bands der Vereinigten Staaten. Das Quartett brachte mit seiner Spielfreude, seinem Witz und Charme sowie grossem Können eine tolle Stimmung in den gut gefüllten Keller. Es war für die Band nach dem Gig bei Rümpeltum in St. Gallen der zweite Auftritt innert zwei Tagen – von Müdigkeit keine Spur!
Die Musiker begeisterten mit einer Mischung aus feinstem Old-Time-Bluegrass mit einer Prise Punk. Die Spielfreude eskalierte in einem wahren musikalischen Rausch. Am Ende des fast dreistündigen Konzerts musste man als Zuhörer einmal «durchatmen» und das Erlebte sacken lassen.
Mordballade und Power-Walzer
Bei «Fog Holler» trifft Innovation auf Tradition. Die Formation mit Sitz in Portland, Oregon, zeichnet sich durch schöne Harmonien, ausgelassenes Banjo, freche Gitarre, gestrichenen Bass und reissende Geige aus. Inspiriert von einer Reihe von Einflüssen haucht «Fog Holler» abgenutzten Formen wie der Mordballade und dem Power-Walzer frisches Leben ein. Mit zutiefst persönlichen, manchmal augenzwinkernden Texten huldigt die Band ihren klassischen Country- und Bluegrass-Vorfahren, indem sie diese vertrauten Rahmenbedingungen modernisiert.
Auf Europa-Tournee
«Fog Hollers» fesselnde Melodien und die aufeinander abgestimmten Outfits begeistern langjährige Bluegrass-Fans und Neulinge gleichermassen. Die Band ist momentan auf einer ausgedehnten Europa-Tournee und hat in der Vergangenheit schon mit bekannten Formationen die Bühne geteilt und lässt überall begeisterte Musikgeniesser zurück.