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Der Feuerschauer ist Brandprävention in Person

Brände können Häuser vernichten, Existenzen zerstören und sogar Leben auslöschen. Christoph Kappler ist der Feuerschauer der Gemeinde Herisau und zuständig für die Brandprävention. Er erzählt von seinen Aufgaben und wie sich Brände verhindern lassen.

  • Thomas Kappler ist Feuerschauer und Mitglied der Feuerwehr.

    Thomas Kappler ist Feuerschauer und Mitglied der Feuerwehr.

Auf die Frage, was er an seinem Beruf am meisten schätzt, kommt die Antwort von Christoph Kappler prompt: «Den abwechslungsreichen Alltag.» Schon bevor ein Gebäude gebaut wird, kommt er in seiner Funktion als Feuerschauer ins Spiel. Zu Kapplers Aufgaben gehört es, Baugesuche in Sachen Brandschutz auf ihre Vollständigkeit zu überprüfen, entsprechende Konzepte zu kontrollieren und im Anschluss die Bewilligungen zu erteilen. Das stellt ihn jedes Mal vor neue Herausforderungen: «Jedes Gebäude hat seine Eigenheiten, die berücksichtigt werden müssen. Denn je nach Gebäudekategorie, Nutzung und Brandrisiken gelten andere Anforderungen.»

Zu Christoph Kapplers Arbeit gehört auch die Brandschutzberatung. Privatpersonen, die zum Beispiel eine neue Heizung einbauen möchten, können seinen Rat einholen und wichtige Fragen zum Brandschutz vorab klären. Der Herisauer überprüft stichprobenartig auch bestehende Gebäude auf die Einhaltung der Brandschutzvorschriften. Die Feuerschau bei öffentlichen Einrichtungen liege jedoch beim Kanton. «Pro Woche führe ich zwei bis drei Kontrollen durch. Es freut mich, dass ich vor Ort wirken kann und nicht nur mit Bürokratie beschäftigt bin.» Ebenfalls schätzt der gelernte Holzbau-Polier den direkten Kontakt zu den Bauherren und den intensiven Austausch mit ihnen.

Alte Feuerlöscher, blockierte Brandschutztüren
Bei seinen Besuchen in Privathäusern fallen Kappler oft dieselben Mängel auf. So komme es in vielen Fällen vor, dass Brandschutztüren zwar vorhanden, jedoch nicht gekennzeichnet oder sogar durch einen Keil blockiert seien. Dies habe sich in den vergangenen Jahren jedoch stark verbessert. «In den Restaurants sind es meistens die fehlenden Fluchtwegtafeln, die es zu beanstanden gibt», so der Feuerschauer. «Zudem sehe ich immer wieder Feuerlöscher, die seit Jahren nicht mehr gewartet wurden.»

Der 38-jährige Herisauer ist in seiner Freizeit in der Feuerwehr tätig. «Durch dieses Hobby erhalte ich einen anderen Blick auf meinen Beruf als Feuerschauer. Denn mit meiner Arbeit ziele ich auf eine wirksame Brandbekämpfung ab – und fördere damit die Sicherheit der Rettungskräfte.» Den Schlüssel für eine optimale Brandprävention verortet Kappler aber bei den Privatpersonen und ihrem eigenen Haushalt. «Der Brandschutz schützt Personen, Tiere und Gegenstände vor den Gefahren und Auswirkungen von Bränden. Mit den passenden Vorkehrungen lässt sich verhindern, dass sich das Feuer ausbreiten kann.»

Keine Holzmöbel im Treppenhaus
Für die Herisauerinnen und Herisauer hat der Feuerschauer praktische Tipps, die sich mit wenig Aufwand umsetzen lassen. «Brennbare Gegenstände wie Holzmöbel sollten nicht in Treppenhäusern aufgestellt sein. Wenn sie entfernt werden, werden das Brandrisiko und die Gefahr der Rauchausbreitung reduziert.» Ausserdem versperren grössere Gegenstände im Treppenhaus den Fluchtweg. «Die vorgegebene Mindestbreite beträgt 120 Zentimeter. Wird sie nicht eingehalten, stellt es die Rettungskräfte vor Schwierigkeiten. Auch die Lagerung von brenn- oder explodierbaren Gegenständen bringt im Ernstfall erhebliche Gefahren für Mensch und Haus mit sich.»

Bei grösseren Veranstaltungen wie Konzerten oder Festen sind die Kompetenzen des Feuerschauers ebenfalls gefragt. Vorgängig besucht Kappler die Festzelte oder Lokale – wie kürzlich vor der Beizenfasnacht. «Die Kontrolle der Brandschutzvorschriften einer Sauknapp-Party unterscheidet sich im Kern von derjenigen eines privaten Haushaltes», erklärt er. «Bei einer Veranstaltung gibt es nämlich viel mehr zu bedenken – von Flucht- und Rettungswegen über die Bestuhlung bis zur Anzahl der teilnehmenden Personen. Das beeinflusst natürlich meine Arbeit.»

Eine Publikation der Gemeinde Herisau.

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