Der Rickenschwinget von gestern Sonntag und das Schwingfest auf dem Bachtel (ZH) am Samstag wurden von zahlreichen Schwingern aus dem Nordostschweizerischen Verband (NOS) als Hauptprobe für das Eidgenössische Schwingfest in Burgdorf von Ende August genutzt. Dabei wurde klar: Die Form des Gaisers Michael Bless scheint zu stimmen. Er verliess den Platz auf dem Ricken als Festsieger. In solider Form befindet sich Raphael Zwyssig. Mit dem vierten Rang auf dem Ricken bestätigte er dies. Zwei Ränge hinter Zwyssig klassierten sich Marcel Kuster und Andreas Fässler. Die weiteren Appenzeller, die sich für das Eidgenössische Schwingfest qualifiziert haben, setzten sich auf dem Rickenpass unterschiedlich in Szene. Der Herisauer Martin Roth klassierte sich mit drei Siegen, zwei Unentschieden und einer Niederlage noch vor Emil Signer. Mit einem Abschlusssieg über den Teilverbandskranzer Martin Knechtle sorgte der Urnäscher Andreas Frick für Aufsehen, genauso wie dies der Appenzeller Martin Hersche mit seinem Sieg über den gestandenen Kranzschwinger Michael Rhyner tat.
Emil Signer testete
In das Sägemehl stieg am Sonntag auf dem Ricken Emil Signer. Nach einer Verletzung am Nordostschweizerischen Schwingfest in Gais gab er das vorzeitige Saisonende mit Option auf das Karriereende bekannt. «Die Verletzung im Leistenbereich erwies sich nach genauen Abklärungen nicht derart gravierend wie anfänglich angenommen», sagt Emil Signer. Und schiebt nach, dass er das Training vergangene Woche wieder aufnehmen konnte. Bis zum dritten Gang sei das Schwingfest wunschgemäss verlaufen, so Signer. Siege über die körperlich überlegenen Samir Leuppi und Roman Vestner bestätigten dies. Letztlich beendete Signer das Rickenschwinget auf Rang elf. Ob er nun auf der Schwägalp und später am Eidgenössischen teilnimmt, weiss Emil Signer noch nicht. Noch vor dem Schwägalp-Schwinget in knapp 14 Tagen will er sich entscheiden. Eines steht aber fest: «Ich gehe nur nach Burgdorf, wenn meine Verletzung komplett ausgeheilt ist.»
Schläpfer lässt gute Chance aus
Als einer von zwei Gästen vertrat Markus Schläpfer den Nordostschweizerischen Schwingerverband am Nordwestschweizerischen Teilverbandsfest. Nach gutem Start mit zwei Siegen griff Schläpfer mit dem Sieger des Innerschweizerischen Teilverbandsfest und dem Weissenstein Schwinget, Bruno Gisler, zusammen. Dieser vermochte die gewiefte Verteidigung Schläpfers nicht zu durchbrechen. Gegen den Innerschweizer und Bezwinger von Schwingerkönig Kilian Wenger auf dem Brünig, Marcel Mathys, war es dann aber erstmals um Schläpfer geschehen. Ein Kranzgewinn lag aber allemal noch drin. Zumal Schläpfer im fünften Gang zum Siegen zurückfand und im sechsten Gang auf den kaum bekannten Andreas Ender traf. Zur Überraschung der rund 3000 Zuschauer nutzte Schläpfer diese Chance nicht und verlor den entscheidenden Gang um den Kranz.