Dieses Jahr werden im Zusammenhang mit der Durchmesserlinie der Appenzeller Bahnen wichtige Meilensteine erreicht. Die Finanzierung des Projektes kommt in die Endphase. Nachdem die Parlamente der Kantone St.Gallen und beider Appenzell bereits zugestimmt haben, entscheidet Ende April die Landsgemeinde abschliessend über den Beitrag des Kantons Appenzell Innerrhoden. Bis im Sommer sollte auch die Plangenehmigung des Bundesamtes für Verkehr (BAV) vorliegen.
Der Verwaltungsrat der Appenzeller Bahnen befasst sich derzeit intensiv mit der nächsten Etappe. Nach der bisher sehr erfolgreichen Plangenehmigungs- und Finanzierungsphase soll nun das Projekt breiter aufgestellt und mit der Beschaffung von neuem Rollmaterial und einer neuen Werkstättenstrategie koordiniert werden. Deshalb entschied sich der Verwaltungsrat, die Umsetzung der verschiedenen DML-Bauprojekte bis hin zur Inbetriebnahme und die Rollmaterial-/Werkstättenprojekte in einer neuen Projektorganisation zu führen. Vorgesehen sind in Ergänzung zur Stammorganisation der Unternehmung eine Gesamtprojektleitung und eine Bauherrenunterstützung für die Infrastrukturausbauten. Ein Projektausschuss des Verwaltungsrates wird die Gesamtprojektleitung zusammen mit der Geschäftsleitung
in dieser entscheidenden Phase noch enger als bisher begleiten und unterstützen.
Das Auftragsvolumen für die Gesamtprojektleitung der Infrastrukturausbauten auf der Durchmesserlinie und die Bauherrenunterstützung übersteigen die Schwellenwerte für die öffentliche Ausschreibung. Dies hat zur Folge, dass der Auftrag gemäss interkantonaler Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen ausgeschrieben werden muss. Umgekehrt bedingen diese Überlegungen auch, dass der bisherige Auftrag des Projektleiters Josef Zuppiger auf Ende der Projektgenehmigungs- und Finanzierungsphase ausläuft.
Die neue Auftragsausschreibung dürfte Anfang März im Frühling erfolgen, damit die Aufträge sofort vergeben werden können, sobald die Mittel gesprochen sind und auch die Plangenehmigung vorliegt. Die Vorbereitung der Ausschreibung läuft auf Hochtouren, der Verwaltungsrat wird zeitnah über die Pflichtenhefte entscheiden. Ziel ist es auch, die Gesamtprojektleitung personell breiter abzustützen, damit der Projektfortschritt nicht von Einzelpersonen abhängig ist.
Leider hat sich Josef Zuppiger, der das Projekt als externer Projektleiter in den vergangenen zweieinhalb Jahren mit grossem Engagement und viel Erfolg vorangetrieben hat, entschieden, diesen Wechsel nicht abzuwarten und sich schon jetzt von seinem Mandat zurückzuziehen. Er empfindet das Vorgehen des Verwaltungsrates als Vertrauensentzug. Der Verwaltungsrat bedauert diesen Entscheid. Er dankt Josef Zuppiger ganz herzlich für seinen grossen Einsatz.
Appenzellerland | 23.01.2013 | 11:18 Uhr
pd
Verwaltungsrat stellt Weichen für Bauphase
Der Bau der Durchmesserlinie (DML) stellt die Appenzeller Bahnen vor besondere Herausforderungen. Um diesen Jahrhundertbau realisieren zu können, hat der Verwaltungsrat beschlossen, die Projektorganisation für die Bau- und Inbetriebnahmephase neu zu strukturieren und personell breiter abzustützen.