Das Appenzeller Brauchtumsmuseum in Urnäsch spannt für die Ausstellungsreihe «Reisen ins Appenzellerland. 1750 bis heute» mit den Museen Gais, Heiden und Herisau zusammen. In jedem der vier Museen steht ein anderer Aspekt im Zentrum.
«Löpfige» musikalische Umrahmung
Zur Vernissage konnte Museumspräsident Chläus Hörler rund 100 Gäste begrüssen. Er erinnerte an seine Jugendzeit, damals seien Langlaufwettkämpfe und Sprünge auf der Schanze sportliche Höhepunkte in Urnäsch gewesen. Das Museum freue sich, diese Zeit in einer Sonderausstellung wieder aufleben zu lassen. Er danke allen, die zum Gelingen der Ausstellung beigetragen haben, insbesondere Nathalie Büsser und Wälti Frick vom Kuratorium. Ursula Steinhauser, Leiterin des Ausserrhoder Amts für Kultur, gab ihrer Freude über das Zustandekommen der Ausstellung von vier Ausserrhoder Museen Ausdruck und sie dankte allen Beteiligten.
Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage vom international bekannten Ostschweizer Musiker Rudolf Lutz. Er entlockte der Orgel in der Kirche Urnäsch ungewöhnlich «löpfige» Töne. Ihren Abschluss fand die Vernissage mit dem gemeinsamen Singen von «Alles fahrt Schii» von Vico Torriani, begleitet von stimmigen Orgelklängen.
Vom ersten Skilift zum Kunstschnee
In ihren Ausführungen gab Museumskuratorin Nathalie Büsser einen Einblick in die Entwicklung des Wintersports in Urnäsch. Die Gründung des Ski-Clubs 1906 stand am Anfang. Es wurden Wettkämpfe auf der Loipe und der 1932 eröffneten Skisprungschanze durchgeführt. 1944 wurde hinauf auf die Osteregg der erste Skilift in der Ostschweiz in Betrieb genommen. In den 1970er Jahren wurde in Urnäsch künstlich beschneit, Hans Schoch im «Bömmeli» leistete Pionierarbeit und eine Delegation aus Savognin reiste zur Besichtigung an.
Erwähnung finden in der Ausstellung auch Persönlichkeiten, die den Wintersport im Dorf geprägt haben, unter anderen Marianne Volken-Irniger und Martin Hörler im Langlauf, sowie Walter Nef (Schi-Nef) als Förderer des Wintersports in Urnäsch. Zur Sprache kommt in der Ausstellung auch die Gegenwart, sieht sich der Skilift doch wegen des Schneemangels mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Diesen gelte es mit innovativen Ideen zu begegnen, schloss Nathalie Büsser ihre spannenden Ausführungen.