Freude über Carl Lutz-Ausstellung

In einem offenen Brief bedankt sich die SP Walzenhausen beim Gemeinderat Walzenhausen, dass die Ausstellung «Carl Lutz' Zivilcourage» zuallererst in Walzenhausen gezeigt werden kann.

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Nachdem die Partei der letzten Zeit nicht mit Kritik an den Tätigkeiten des Gemeinderates sparen musste, freut es sie nun, ihm Dank und  Unterstützung aussprechen zu können, heisst es im offenen Brief.

Carl Lutz‘ Zivilcourage verdanken zehntausende ungarische Juden ihr Überleben im zweiten Weltkrieg. Die Ausstellung der «Carl Lutz-Stiftung Budapest» informiert über die einmalige, aus eigener Initiative gestartete Rettungsaktion des in Ungarn wirkenden Schweizer Vizekonsuls Carl Lutz. Nach der Premiere in Lutz‘ Geburtsgemeinde Walzenhausen wird die Ausstellung in verschiedenen Schweizer Städten und im deutschsprachigen Ausland auf Tournee gehen. Die Vernissage findet im „Sonneblick“ am Freitag, 16. August, ab 20 Uhr statt. Rednerinnen sind die Kantonsbibliothekarin und Historikerin Heidi Eisenhut aus Trogen, sowie die Tochter von Carl Lutz, Agnes Hirschi aus Münchenbuchsee.

In Walzenhausen geboren, war Carl Lutz von 1942 bis 1945 schweizerischer Vizekonsul und Interessenvertreter von zwölf weiteren kriegführenden Staaten in Budapest, darunter auch der USA und Grossbritanniens. Lutz – seit 1963 Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde – leitete die grösste aller Judenrettungsaktionen im Zweiten Weltkrieg. So schützte der Walzenhauser zehntausende Menschen vor Deportation und Tod. Die offizielle Schweiz nahm davon wenig Kenntnis, ja warf ihm sogar vor, seine Kompetenzen überschritten zu haben. Erst viele Jahre später erfolgte die Anerkennung der einmaligen Rettungsaktion. Mit der Ausstellung zollt Walzenhausen seinem Bürger Carl Lutz, fünfzig Jahre nach der Verleihung des Ehrenbürgerrechts, tiefen Respekt vor seiner inneren Haltung.

Weiter regt die SP die Einrichtung einer ständigen Gedenkstätte an – etwa im Bahnhofgebäude nach der Schliessung der Post – und bietet eine aktive Mitarbeit an.

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