Heimat bietet Orientierung, Sicherheit, Verbindlichkeit. All das ist nicht mit Abschottung zu haben, sondern nur in einer offenen, vielfältigen und auseinandersetzungsfreudigen Gesellschaft. Auf diesen Nenner liessen sich die Debatten und künstlerischen Aktionen der diesjährigen Kulturlandsgemeinde bringen. Sie stand unter dem Motto «es heimatet – wir heimaten» und fand vom 18. bis 21. Mai in Teufen statt.
Behandelt und bearbeitet wurde das Thema zum einen in Werkstätten, wo mit vielfältigen Materialien Heimat geschnitzt, gezeichnet oder gefilzt wurde. Zum andern diskutierten auf drei Podien rund ein Dutzend Fachleute über Heimat als Gefühl und Identität, über Körper und Landschaften als mögliche Orte der Beheimatung.
In ihrer Sonntagsrede unter dem Titel «Reclaim Heimat» plädierte die Autorin Samira El-Maawi für eine Wiedergewinnung oder Rückeroberung des kontaminierten Heimatbegriffs unter Vorzeichen von Diversität und Toleranz. Künstlerische Interventionen, ein «Highmatt»-Abend und Visionen für das appenzellische Landschaftsbild in 20 Jahren vervollständigten das Programm.
Gemeinsame Heimat gelingt – das wurde zwischen all den Stimmen, Klängen und Düften deutlich –dann, wenn wir nicht Grenzen ziehen, sondern offen und interessiert aufeinander zugehen.
Besucht wurde die 18. Kulturlandsgemeinde von rund 700 Interessierten. Sie stand unter der künstlerischen Leitung von Ulrich Vogt. Die drei Plattform-Gespräche und die Sonntagsrede sind als Aufzeichnungen bis Mitte Juni auf der Website der Kulturlandsgemeinde zu sehen. 2024 findet das «Echo» zum diesjährigen Festival voraussichtlich im Raum Hundwil statt.