Die Masern sind eine hochansteckende virale Infektionskrankheit. Es reicht bereits für eine Ansteckung, wenn eine infizierte Person im gleichen Raum hustet oder niest. Ungeschützte Menschen jeden Alters werden von dieser Krankheit und ihren Komplikationen betroffen. Bei rund 10 Prozent der Patienten führen Masern zu ernsthaften Komplikationen (Mittelohrentzündung, Lungenentzündung, Fieberkrämpfe, Hirnentzündung), die einen Spitalaufenthalt notwendig machen und mögliche Folgeerscheinungen hinterlassen können. Trotz bester medizinischer Versorgung in Europa verläuft die Krankheit in wenigen Fällen sogar tödlich.
Eliminierung – Massnahmen
Als eliminiert gelten Masern, wenn 95% der Bevölkerung gegen Masern immun sind. Der Masernschutz wird entweder durch zwei Impfungen oder das Durchleben der Krankheit erreicht. Bei Kleinkindern empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die erste Impfdosis im Alter von 12 Monaten und die zweite vor dem zweiten Geburtstag. Ebenso wird allen eine Nachholimpfung empfohlen, die nach 1964 geboren und weder geimpft sind, noch die Masern hatten, oder die nur unvollständig geimpft sind.
Vorteile der Impfung
Es steht selbstverständlich jeder Person weiterhin frei, sich oder ihre Kinder impfen zu lassen. Eine Impfung ist aber auch ein Akt der Solidarität. Indem man sich selbst schützt, schützt man auch Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können oder deren Impfschutz ungenügend ist. Das betrifft vor allem Säuglinge, Schwangere und Personen mit Immunschwäche. Mit der Impfung kann zudem vermieden werden, dass Masern in Länder exportiert werden, wo sie bereits eliminiert sind oder wo der Zugang zu medizinischer Versorgung beschränkt ist.
Kantonale Informationskampagne
Die Durchimpfungsrate, d.h. der Prozentsatz der gegen Masern vollständig geimpften Personen, ist im Kanton Appenzell Innerrhoden tiefer als der nationale Durchschnittswert. Die kantonalen Werte liegen in Innerrhoden je nach Altersgruppe nur bei 50 bis 70 Prozent. Augenfällig ist vor allem, dass viele Innerrhoder lediglich mit einer Dosis geimpft wurden und die zweite Impfdosis fehlt. Das Gesundheits- und Sozialdepartement (GSD) des Kantons Appenzell Innerrhoden lanciert daher in den nächsten Tagen eine Informationskampagne, welche sich vor allem an Eltern von Kleinkindern richtet. Zudem werden Hausärzte und Kindertagesstätte für das Thema Masernelimination sensibilisiert und über Massnahmen informiert.