Diverse Ehrungen standen im Mittelpunkt

Am Freitag, 3. Mai, trafen sich 125 Mitglieder und zehn Gäste aus Politik, Verwaltung und Jagd- und Naturschutzverbänden im neuen Mehrzweckgebäude in Schwellbrunn zur jährlichen Hauptversammlung des Patentjägervereins Appenzell-Ausserrhoden.

  • Angeregte Diskussionen bei den Trophäen aus der vergangenen Jagdsaison. (Bilder: zVg)

    Angeregte Diskussionen bei den Trophäen aus der vergangenen Jagdsaison. (Bilder: zVg)

  • Die Jagdhornbläser-Gruppe «Waldkauz» besteht seit 50 Jahren.

    Die Jagdhornbläser-Gruppe «Waldkauz» besteht seit 50 Jahren.

  • Präsident Felix Ludwig.

    Präsident Felix Ludwig.

  • Die Ausserrhoder Patentjäger tagten in Schwellbrunn.

    Die Ausserrhoder Patentjäger tagten in Schwellbrunn.

  • Gastreferent Tarzisius Caviezel im Gespräch mit Urs Dörig.

    Gastreferent Tarzisius Caviezel im Gespräch mit Urs Dörig.

  • Jagdverwalter Andres Scholl schenkt Ruedi Preisig das 50. Jagdpatent.

    Jagdverwalter Andres Scholl schenkt Ruedi Preisig das 50. Jagdpatent.

Nach der Begrüssung durch den Präsidenten Felix Ludwig, wurde zuerst der feine Aser (Ausdruck für Essen in Jägersprache) eingenommen, geliefert durch Mitarbeiter der Familie Sturzenegger, Restaurant/Metzgerei Ochsen in Schwellbrunn und professionell serviert durch Jäger des Bezirks Hinterland. Anschliessend folgte die Versammlung, durch welche der Präsident entlang der Traktanden in zügiger Form führte. Bei den Gesamterneuerungswahlen wurden der Präsident und der restliche Vorstand für weitere drei Jahre bestätigt und wiedergewählt. Als neues und 9. Mitglied wurde Angelina Hanns in den Vorstand gewählt.

Diverse Ehrungen

Bei den Ehrungen ehrte und verdankte der Präsident die neunköpfige Jagdhornbläser Gruppe «Waldkauz», welche dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert mit einer Flasche Wein und dem Erlass des Jahresbeitrages, welchen die Gruppe bei einem gemeinsamen Essen einsetzen soll. Vier jetzige Mitglieder sind seit der Gründung vor 50 Jahren dabei: Toni Ceccinato, Köbi Fitze, René Büchel und Paul Gantenbein.
Der Hinterländer Bezirkshegeobmann Peter Schläpfer, Schwellbrunn, wurde durch den kantonalen Hegeobmann Felix Eberhard mit einer Laudatio verdankt und verabschiedet.

Der Schützenmeister Jochen Steinke verdankte Hans Ammann Urnäsch dessen 20-jährige Tätigkeit im technischen Dienst im Jagdschiessstand in der hinteren Au in Schwellbrunn, besonders im Schrotstand. Weiter verdankte er Heinz Bodenmann im technischen Dienst im Kugelstand für seine fachliche Unterstützung und Hanspeter Steinmann für seine seit Jahren gut geführte Administration des Schiesswesens. Auch Jäger müssen ähnlich den Dienstpflichtigen der Armee ein jährliches «Obligatorisches» schiessen, den sogenannten Schiessnachweis. Nur wenn dieser erfüllt ist, ist jemand jagdberechtigt und kann sich für ein Jagdpatent in Ausserrhoden bewerben.

Vorgaben in Abschuss und Hege erfüllt

Der Leiter Abteilung Natur und Wildtiere, Jagdverwalter Andres Scholl, verdankte die Leistung der Jäger. Dies auch im Namen von Regierungsrat Dölf Biasotto der auf Grund anderer Verpflichtungen an der Versammlung nicht teilnehmen konnte. Verdankt wurden die Leistungen der Ausserrhoder Patentjäger für die Erfüllung der Abschusszahlen und der Hege. Mit den Hegearbeiten leisten die Jagdausübenden in Ausserrhoden einen wichtigen Beitrag zum Wohle der freilebenden Tiere und deren Lebensräume.

Andres Scholl informierte weiter über den Wolf, der in den letzten Wochen im Ausserrhodischen durch Risse an Nutztieren für viel Aufmerksamkeit sorgte. Bei Fragen von Nutztierhaltern oder aus der Bevölkerung bat er die Jäger, sich sachlich und faktenbasiert zu äussern. Halter von Kleinvieh – vor allem Schafen – sollten zu Herdenschutzmassnahmen angehalten werden. Für weitergehende Fragen könne gerne an den Wildhüter Silvan Eugster verwiesen werden.
Am Schluss ehrte er Ruedi Preisig, Teufen, für seine 50-jährige jagdliche Tätigkeit. Es wird ihm für dieses Jubiläum das 50. Jagdpatent geschenkt.

Fragen zum Hegereglement

Beim Traktandum Varia / Umfrage stellten zwei Jäger einerseits einen Wunsch und andererseits eine Frage an den Präsidenten. Der Wunsch ist, dass die Mitglieder bei gewissen statutarischen Änderungen von internen Reglementen, zu welchen der Vorstand berechtigt ist, zeitnaher, genauer und besser informiert wird.

Die zwei Rückfragen nahmen auf das ergänzte Hegereglement Bezug, wonach die Neumitglieder Pflichthegestunden leisten müssen. Solche Reglungen gelten in anderen Patentjagd-Kantonen bereits seit langem und in viel grösserem zeitlichen Aufwand als nun in Ausserrhoden verlangt. Der Präsident Felix Ludwig erklärte sachlich, dass die Kompetenz für den Erlass von Reglementen gemäss Statuten beim Vorstand liege, dies aber auf Antrag eines Mitglieds jederzeit über eine Anpassung der Statuten geändert werden könne. Er erläuterte zudem kurz die Beweggründe und das Zustandekommen des Reglements.

Grossraubwild in Graubünden

Unter dem Traktandum Verschiedenes übergab der Präsident das Wort dem Gast Tarzisius Caviezel aus Davos, dem Präsidenten des schweizerischen Patentjäger- und Wildschutzverbandes, SPW. Dieser informierte über die Herausforderung der Bevölkerung im Bergkanton Graubünden im Zusammenhang mit Grossraubwild besonders dem Wolf, aber auch dem Luchs und neu dem Goldschakal in Graubünden. Zurzeit leben in Graubünden zwölf Wolfsrudel mit 96 genetisch nachgewiesenen Wölfen. Er wünschte sich mehr Verständnis der urbanen Bevölkerung in Bezug auf das Wolfsmanagement, welches durch die Bergkantone gefordert wird.

Anschliessend tauschten die Anwesenden ihre Jagderlebnisse aus. Auch wurde ab und zu ein Zäuerli angestimmt und die HV 2024 endete in gemütlichem und kameradschaftlichem Beisammensein. Dabei wurden auch die diversen mitgebrachten Trophäen (Geweihe der während der Jagd 2023 erlegten Rehböcke) fachmännisch begutachtet oder Erinnerungen dazu aufgefrischt.

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