Covid-19: Am Karfreitag mehr als 100 bestätigte Fälle im Appenzellerland

Die Zahl der Coronavirus-Fälle steigt immer noch — 24 in Inner- und 77 in Ausserrhoden

  • Die Empfangsstation für mögliche Menschen mit dem Coronavirus beim Spital Herisau. (Archivbild: H9)

    Die Empfangsstation für mögliche Menschen mit dem Coronavirus beim Spital Herisau. (Archivbild: H9)

Täglich melden die Kantone ihre neusten Zahlen. Während in Appenzell Innerrhoden am Hohen Donnerstag die Zahl der bestätigten Corona-Fälle um einen auf zwei Dutzend stieg, nahm die Zahl am Gründonnerstag in Ausserrhoden um zwei auf 74 zu. Gestern schliesslich vermeldete dieser Kanton auf seiner Corona-Informationsseite weitere drei Fälle. Mit der Zunahme auf 77 stieg die Gesamtzahl der im Appenzellerland bestätigten Covid-19-Fälle auf 101 Personen.

Gesamtschweizerisch stieg am Karfreitag die Zahl der verstorbenen Personen, welche das Coronavirus in sich trugen, gemäss einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-sda auf 1001 bei etwas mehr als 24’000 bestätigten Virusträgerinnen und -trägern.

Am 25. Februar 2020 gab es den ersten Coronavirus-Fall in der Schweiz. Bereits einen Monat später, am 25. März wurde gemäss corona-data.ch die 10000er-Grenze der infizierten Personen überschritten. Bis dahin wurden deutlich über 80?000 Tests durchgeführt.

Ausserrhoden meldete den ersten Fall am 5. März. Betroffen war eine 50-jährige Frau aus dem Appenzeller Mittelland. Innerrhoden war der Kanton, der am längsten verschont blieb. Er teilte schliesslich am 14. März mit, dass bei zwei Personen das Coronavirus nachgewiesen wurde. Betroffen waren ein 59-jähriger Mann und eine 57-jährige Frau.

Im Spital Herisau starb am Samstag, 21. März 2020, erstmals ein Mann (Jahrgang 1934), der auch Träger von Covid-19 war. Seither wurden zwei weitere Todesfäll Coronavirus gemeldet, die dem Coronavirus zugeschrieben werden.

Pandemien gab es schon früher. Dass sich der Bundesrat in der aktuellen Lage anders verhalten kann als bei früheren Pandemien, ist dem Bundesgesetz vom 3. Dezember 2010 über die Bekämpfung übertragbarer Krankheiten, dem sogenannten Epidemiegesetz, «zu verdanken». Es ist seit dem 1. Januar 2016 in Kraft und «ermöglicht eine frühzeitige Erkennung, Überwachung, Verhütung und Bekämpfung» von übertragbaren Krankheiten. Seit dem 16. März 2020 befindet sich die Schweiz nun gemäss Epidemiegesetz in einer «ausserordentlichen Lage».

Eine Lockerung der Vorschriften soll nun nach dem Landsgemeindesonntag (26. April 2020) erfolgen. Darüber wird der Bundesrat nächste Woche informieren. Die Folgen der Pandemie auf Wirtschaft und Gesellschaft sind noch nicht absehbar. Es besteht die Angst einer Konkurswelle, obwohl dies verhindert werden soll. Auch besteht die Befürchtung, dass die Pandemie als Auslöser dazu dienen könnte, ein Impf-Obligatorium einzuführen.

Bereits vor rund einhundert Jahren gab es eine Pandemie. Die «Spanische Grippe» verursachte gegen Ende des Ersten Weltkrieges zwischen 1918 und 1920 in zwei Wellen mindestens 25 Millionen Todesopfer. Zum Vergleich: Gemäss Bundesamt für Gesundheit verstarben bisher weltweit rund 74’500 Personen, welche das Covid-19-Virus in sich trugen.

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