Christliche Gedanken zum Geburtstag der Heimat

Auch in diesem Jahr nahmen die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag während der frühen Morgenstunden den Anfang auf dem Kronberg. Liebliche Töne des Alphorn-Trios 3G’s und anmutiger Jodelgesang von Antonia Manser boten den Rahmen zur Festrede von Schwester Mirjam, Frau Mutter des Kapuzinerinnen Klosters Jakobsbad. Rund 500 Personen genossen die Atmosphäre beim Sonnenaufgang.

  • Schwester Mirjam mit ihrem Präsent nach der Festrede. (Bilder: pd)

    Schwester Mirjam mit ihrem Präsent nach der Festrede. (Bilder: pd)

  • Antonia und Christian Manser wussten mit ihren Stücken zu begeistern.

    Antonia und Christian Manser wussten mit ihren Stücken zu begeistern.

  • Das Alphorntrio 3G's.

    Das Alphorntrio 3G's.

Bereits um 4 Uhr beförderte die Bahn die ersten wartenden Gäste auf den Kronberg. Um 5 Uhr startete die musikalische Unterhaltung mit dem Alphorn-Trio 3G’s (Aurel Wyser, Daniel Fritsche und Arthur Nägeli) und der Jodlerin Antonia Manser auf dem Kronberg Gipfel. Die Musikerinnen und Musiker wussten die Gäste mit ihren Klängen zu verzaubern. Verwaltungsratspräsident der Luftseilbahn Jakobsbad-Kronberg AG, Thomas Bischofberger, übergab das Wort an Schwester Mirjam mit folgender Einleitung: «Ich freue mich, dass in diesem Jahr eine besondere, wunderbare Frau aus der Nachbarschaft die Rede auf dem Kronberg hält.»

Trost, Friede und Dankbarkeit

Schwester Mirjam stellte sich zu Beginn ihrer Rede kurz vor. Die Schwesterngemeinschaft der Kapuzinerinnen im Jakobsbad beherberge noch acht Frauen. Diese Frauen sähen ihre Berufung in einem Leben nach dem Evangelium, der Achtung vor dem Mitmenschen und der ganzen Schöpfung. Im Gebet und in ihrer täglichen Arbeit seien die Schwestern für die Menschen da. Doch auch Freizeit gehöre zu ihrem Lebensrhythmus, so biete gerade die Natur rund um den Kronberg ideale Bedingungen um neue Kraft zu schöpfen und über die wunderbare Schöpfung Gottes zu staunen. Doch aus den Gebetsanliegen und den Gesprächen mit den Menschen sei ihr bekannt, dass gerade die Corona-Pandemie und ihre Folgen vielen Menschen auf das Gemüt drücke. Ausserdem kam im Februar dieses Jahres auch noch der Krieg in der Ukraine dazu. Vielen Menschen bringe diese Zeit grosse seelische Belastungen und man spüre Angst, Hilflosigkeit oder eine bedrückte, sorgenvolle Stimmung. Aber wenn wir alle in dieser Situation einander Halt, Verständnis und Zuversicht schenken könnten, wäre schon vieles leichter. Umso mehr müsse man am Geburtstag der Schweiz auf die positiven Aspekte im Leben und in der Heimat schauen. Schwester Mirjam richtet deshalb ein herzliches Dankeschön an alle, welche mitgeholfen haben, den Menschen Trost und Zuversicht zu spenden.

Nächstenliebe

Bei all unserem Tun sollen wir uns auf das Wesentliche besinnen: Die Nächstenliebe. Die christliche Botschaft weist im Johannes Evangelium genau darauf hin, denn Jesus sage: «Liebt einander wie ich euch geliebt habe!». Gerade in diesen schwierigen Zeiten sei diese Nächstenliebe ein wichtiges Gut. Sie verweist dabei auf den grossen Beter, Niklaus von Flüe, der in einer schwierigen Situation die Schweiz mit dem Rat an den Stanser Pfarrer «Friede ist allweg in Gott! Friede verbindet – Unfriede zerstört!» vor einem Bürgerkrieg bewahrt habe. Sie ermahnte die Anwesenden, dass Friede ein kostbares Gut sei und dieser Friede bei uns selber anfange. So verwies sie auch auf den Bundesbrief von 1291, der mit den Worten «im Namen Gottes des Allmächtigen» beginnt. Denn im Namen Gottes bekämen wir die Kraft für ein gutes Miteinander und eine grosse Dankbarkeit in einem so schönen Land und in Frieden leben zu dürfen. Das ergreife die Menschen tief im Innersten.

Positiv in den Tag starten

Schwester Mirjam ging in ihrer Rede weiter auf den speziellen Tag ein. Die Anwesenden seien auf dem Kronberg zusammengekommen, um in diesem herrlichen Panorama die Schweiz zu feiern, Kraft zu tanken, die Natur zu geniessen, aber auch die Stille und die wunderbaren musikalischen Klänge. Wenn die Sonne aufgehe und ein neuer Tag erwache, sollen sie dankbar für diesen Tag sein und Sorge zu ihm tragen. Sie rief die Anwesenden dazu auf, überhaupt Sorge zu all dem Schönen und auch zueinander zu tragen. «Wir haben eine wunderbare Heimat, darum können wir auch anderen Heimat geben», so ihr Aufruf. Und sollten uns Angst und Sorgen wieder belasten, so könnten wir daran denken, dass in der Bibel an 365 Stellen geschrieben stehe: «Fürchte dich nicht!». Dieser Bibelspruch begleite uns jeden Tag, Gott schenke uns seine Zusage, dass er für uns da sei und dass wir uns nicht zu fürchten hätten. Mit diesen Worten leitete sie über auf das Lied «Grosser Gott wir loben dich», welches die Anwesenden zusammen mit Schwester Mirjam sangen und beendete ihre Ansprache mit einem Gebet, verbunden mit dem Wunsch an alle, einen Tag voller schöner Begegnungen mit viel Freude, Dankbarkeit und Zuversicht zu verbringen.

18
5

Weitere Artikel

Schreibe einen Kommentar