80 Prozent sind reines Quellwasser

Mit der Wasserversorgung wurde 1899 in Wolfhalden ein grossartiges Werk seiner Bestimmung übergeben. Damals wurde ausschliesslich Quellwasser genutzt, dessen Anteil heute noch immer rund 80 Prozent beträgt.

  • Nachdem bereits 1898 das Reservoir Guggen oberhalb der Strasse nach Heiden fertiggestellt war, konnte die Wasserversorgung in Wolfhalden 1899 ihrer Bestimmung übergeben werden. (Bild: Peter Eggenberger)

    Nachdem bereits 1898 das Reservoir Guggen oberhalb der Strasse nach Heiden fertiggestellt war, konnte die Wasserversorgung in Wolfhalden 1899 ihrer Bestimmung übergeben werden. (Bild: Peter Eggenberger)

In Städten und Dörfern sorgten früher Quartierbrunnen für Trinkwasser, das in Gefässen in die Wohnungen zu tragen war. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden in die Häuser führende Wasserleitungen verlegt. Wolfhalden begann Ende August 1898 mit dem Fassen von Quellen, dem Bau eines ersten Reservoirs und dem Verlegen von rund zehn Kilometer Leitungen. «Im Frühsommer 1899 wurde das fertiggestellte Werk samt dem Reservoir Guggen von der Assekuranzkommission geprüft und für gut befunden. Besonderes Lob erhielten die italienischen Arbeiter, die alle Grabarbeiten von Hand ausgeführt hatten», schreibt Ernst Züst im Buch «Geschichte von Wolfhalden».

Viele Quellen auf Oberegger Gebiet

Von den damals 19 Quellen befanden sich 13 auf Oberegger und sechs auf Heidler Territorium. «Heute liefern uns rund vierzig Quellen den Grossteil des benötigten Trinkwassers. Sie befinden sich auf dem Gebiet der Gemeinden Oberegg, Heiden und Reute», sagt Werner Schmid vom Bauamt Wolfhalden, der mit Stellvertreter Markus Glättli für die Wasserversorgung verantwortlich ist.

Bodenseewasser als Sicherheit

2023 wurden in Wolfhalden 119’519 Kubikmeter Wasser verbraucht, wobei der Quellwasseranteil gut 101’000 Kubikmeter ausmachte. Der Rest ist hochgepumptes Bodenseewasser, das auch in anderen Vorderländer Gemeinden eine wichtige Rolle spielt und als Sicherheitsfaktor unverzichtbar ist. Die zentrale Steuerung der kommunalen Wasserversorgung befindet sich heute im Bauamtsgebäude. Werner Schmid: «Wir sind gut aufgestellt, wobei die einwandfreie Versorgung eine Daueraufgabe ist. Immer wieder sind Sanierungen nötig, und erstaunlich, dass teilweise noch immer Graugussleitungen aus der Gründerzeit des Wasserwerks ihren Dienst versehen.»

Gesicherte Versorgung im Aussertobel

Das 1898/99 erstellte Werk versorgte zuerst lediglich die zentral gelegenen Weiler im sogenannten Innertobel (Dorfzentrum). Schon bald wurde im an Walzenhausen grenzenden Aussertobel ebenfalls eine Wasserversorgung gefordert. 1904/05 konnten im Gebiet Neien (Reute/Oberegg) ergiebige Quellen erworben werden. Die Verlegung der Leitungen und der Bau des Reservoirs Höhe waren 1908 abgeschlossen. 1933 wurden der Ortsteil Hasli und 1947 der Weiler Tanne an die Wasserversorgung angeschlossen.

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