Thierry Wili gewinnt die Freestyle-Gesamtwertung auf Europacup-Stufe

Vergangene Woche haben am Corvatsch (Engadin) die letzten Europacup-Freestyle-Wettbewerbe der Saison stattgefunden. Mit dem dritten Rang im Slopestyle- und dem Gewinn des Big-Air-Wettkampfs sicherte sich der 23-jährige Thierry Wili die Freestyle-Gesamtwertung. Anouk Andraska aus Gais war auf der Damenseite erfolgreich.

  • Thierry Wili sicherte sich am Europacup-Finale den Sieg in der Gesamtwertung. (Bilder: zVg)

    Thierry Wili sicherte sich am Europacup-Finale den Sieg in der Gesamtwertung. (Bilder: zVg)

Nach der Qualifikation am Donnerstag, 11. April, wurde das Europacup-Finale im Slopestyle bei traumhaften Bedingungen am darauffolgenden Freitag durchgeführt. Thierry Wili vom SC Steinegg platzierte sich nach dem ersten von zwei Runs – wobei der bessere in der Endabrechnung zählt – auf dem siebten Zwischenrang. Um an die bisherigen Ergebnisse (Plätze eins, zwei, vier und neun) der laufenden Europacup-Saison anzuknüpfen, musste er sich im zweiten Run steigern. Im Wissen, dass die vor ihm gestarteten Konkurrenten sich alle zu verbessern wussten und er zwischenzeitlich in der Rangliste noch weiter nach hinten gerutscht war, stand der Innerrhoder im zweiten Run plötzlich doppelt unter Druck.

Starker zweiter Slopestyle-Run

Thierry Wili hielt dem Druck jedoch stand und übernahm mit einem spektakulären und sauberen Run mit 92,00 Punkten den zwischenzeitlichen zweiten Platz hinter dem Britten Chris McCormick. Nur noch der direkt nach ihm startende Schweizer Nicola Bolinger zeigte eine um 0,30 Punkte bessere Leistung und verwies ihn auf den dritten Schlussrang – dies, nachdem der Führende aus dem ersten Run, der Favorit Fadri Rhyner, nach einem bärenstarken zweiten Run am letzten Rail scheiterte. So beendet Thierry Wili die Europacup-Wertung im Slopestyle auf dem zweiten Schlussrang hinter dem Schweizer Fadri Rhyner und vor Nicola Bolinger.

Unglaublicher Sprung von Thierry Wili

Am Sonntag, nach der erfolgreichen Qualifikation vom Samstag, fand dann das Europacup-Saisonfinale im Big Air statt. In dieser Disziplin gilt es, zwei aus drei Sprüngen perfekt zu stehen, um am Schluss an der Spitze stehen zu können. Nach einem Steigerungslauf in der laufenden Saison in dieser Disziplin zeigte sich Thierry Wili überaus selbstsicher. So zauberte er bereits im ersten Run einen starken, äusserst weiten und sauber gestanden Sprung namens «Double Misty 1620» – rückwärts anfahrend mit viereinhalb Drehungen um die eigene Achse bei zwei Vorwärts-Überschlägen mit «Grab» – in den Engadiner Schnee. Der Appenzeller wurde mit 91,30 Punkten für diesen Sprung belohnt.

Im zweiten Run setzte er zu einem Sprung an, den er noch nie zuvor gestanden hatte: «Triple Cork 1800» (vorwärts anfahrend mit fünf Drehungen um die eigene Achse bei drei Überschlägen rückwärtsdrehend wiederum mit «Grab»).  Dieser Trick – perfekt gelandet – begeisterte nicht nur die Kommentatoren der Liveübertragung, sondern auch die Jury, die ihm 96,00 Punkte für diese Leistung zugestand. Unter anderem mit diesem für ihn historischen Sprung – dem zweitletzten der Saison – entschied er am Schluss des Tages den Wettkampf, die Europacup-Disziplinenwertung im Big Air und auch die Europacup-Gesamtwertung für sich. Ein Erfolg auf ganzer Linie! Der Gewinn der Europacup-Gesamtwertung sichert dem 23-jährigen Innerrhoder zudem einen Fixstartplatz im Weltcup für die kommende Saison zu. Ein Zitat von Bruder Colin: «Soooooo stolz!»

Anouk Andraska mit Top-Saison

Nicht nur bei den Herren wird die Freestyle-Szene auf der Stufe Europacup durch Schweizer dominiert, auch bei den Damen besetzen Swiss-Ski-Cracks die vorderen Plätze. Zu ihnen gehört auch die 20-jährige Anouk Andraska aus Gais (SC Bühler). Durch den Sieg am Corvatsch, weitere zwei Siege, einen zweiten und sechsten Rang in der Disziplin Big Air entscheidet die Ausserrhoderin die Disziplinenwertung souverän für sich.

In der Disziplin Slopestyle gehört sie ebenfalls zu den Besten. Sie wurde in der Endabrechnung nur von der knapp ein Jahr älteren Michelle Rageth, der Aufsteigerin der Saison, geschlagen. Am Saisonfinale im Engadin wurde sie lediglich von der Chinesin Mengting Liu überflügelt. Es reichte letztlich um knappe 37,50 Europacup-Punkte nicht, die Gesamtwertung zu gewinnen. So schliesst Anouk Andraska die Saison in der Gesamtwertung auf dem ausgezeichneten zweiten Rang ab, hinter der Zugerin Michelle Rageth.

Weitere Informationen, Bilder und Videos sind zu finden auf www.scsteinegg.ch

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