Hart erkämpfter Sieg in Eschenbach

Im extrem physisch geprägten Spiel, konnte Bühler das Punktemaximum holen. Wenn am Ende zwar auch glücklich, war der Sieg verdient, führte Bühler doch spielerisch die feinere Klinge.

  • (Bild: zVg.)

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Bühler war gewarnt und von Anfang an hoch konzentriert und entschlossen. Nach fünf Minuten lancierte Eschenbach eine Stürmerin. Belinda Bischof nahm das Laufduell an und schaffte es, die Gegnerin entscheidend zu stören. Die Stürmerin fiel im Strafraum noch hin. Der lauthals verlangte Penaltypfiff von Eschenbacher-Seite schien dann aber etwas übertrieben. Die beiden Teams verlangten sich alles ab. Chancen gab es ebenfalls. Eschenbach folgte dabei dem Muster der langen Bälle und wurde immer wieder gefährlich. Bühler seinerseits probierte es mehr mit Kombinationsspiel. Nach zwanzig Minuten bejubelte Bühler den Führungstreffer von Selina Ramelli. Für einmal versuchten es die Roten mit einem langen Ball. Nadja Loser lancierte dabei Ramelli. Bühlers Nummer 17 setzte sich in «Winkelried-Manier» gegen zwei Verteidigerinnen durch und traf mit einem scharfen Flachschuss via Innenpfosten ins Tor. Es ging munter weiter und beide Teams erspielten sich ihre Möglichkeiten. Eschenbach drückte immer mehr. Bühlers Abwehr wurde beschäftigt, spielte sehr konzentriert solidarisch und konnte einen Gegentreffer verhindern.  Die allergrösste Chance hatte kurz vor dem Pausenpfiff Bühlers Sina Eichrodt. Und wieder waren Mösli’s Füsse im Spiel. Sie passte auf Eichrodt, die ihre Gegnerin auf engstem Raum ausdribbelte, dann aber fingerbreit am entfernteren Pfosten vorbeischoss.

Die zweite Halbzeit begann ruhiger und es dauerte bis zur 70. Minute ehe etwas geschah. Nach einem Eckball ergab sich für eine Eschenbacherin aus halbrechter Position, ziemlich nahe am Tor, eine Schussmöglichkeit. Joëlle Büchler lenkte mit einer Fussabwehr den Ball über die Latte. Die Schlussphase war lanciert und die hatte es in sich. Bühler gelang nach einer Druckphase und einem «hart erarbeiteten» Eckball der omnipräsenten Karin Mösli die Doppelführung. Belinda Bischof zirkelte den Corner gut in den Fünferraum, wo der Ball einer Heimspielerin, bedrängt von Nadja Loser, ans Knie prallte und von da ins eigene Tor ging. Eschenbach warf nun alles nach vorne und zeigte, das ist ihnen hoch anzurechnen, Charakter. Zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit verkürzten sie nach einem Eckball sehenswert per volley. Es wurde sehr hektisch, denn kaum angespielt, konnte nach einem argen Missverständnis beim FCB, eine Eschenbacherin alleine auf Joëlle Büchler zulaufen. Das wäre natürlich aus Bühlerer Sicht der Supergau gewesen. Doch die Rotbachfrauen konnten auf eine glänzend aufgelegte Torfrau zählen. Wie Büchler lange stehen blieb und dann den Schuss, der perfekt ins kurze Ecke gepasst hätte, mit dem Fuss um den Pfosten lenkte, war grosse Klasse. Eschenbach gab noch nicht auf und es brauchte tief in der langen Nachspielzeit die Geschwindigkeit von Ronja Mock, um den Sieg ins Trockene zu bringen. Zum Glück hat Bühler Leichtathletin Mock in seinen Reihen, denn kaum eine andere hätte in der 95. Minute diesen 40 Meter Sprint noch gemacht und vor allem das Laufduelle gewonnen und den Torschuss verhindern können. So gewann Bühler, vor allem wenn man die letzten zehn Minuten betrachtet, etwas glücklich aber aufgrund der konzentrierten und sehr leidenschaftlichen Leistung über die 90 Minuten verdient.

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