Der Herisauer Eidgenosse Martin Roth zeigt sich zurzeit in einer bestechenden Form. Auch sein dritter Saisonkranz erkämpft er sich ohne eine Niederlage. Trotz einiger brenzliger Situationen, welche aber schadlos überstanden werden konnten, startete Roth gegen den Co-Kilchbergsieger Damian Ott mit einer Punkteteilung. Im Anschluss folgte dann die Aufholjagd mit drei Siegen. Diese Siege waren zwar teilweise hart umkämpft, aber für das schwingbegeisterte Publikum auch mit viel Spektakel umrandet. Im fünften Gang wäre mit einer Maximalnote gar eine Schlussgangqualifikation im Bereich des Möglichen gewesen. Die zu lösende Aufgabe schien mit dem Rheintaler Kjetil Fausch ebenfalls möglich. Dennoch gelang es Roth trotz intensivem Kampf nicht, seinen Gegner zu bezwingen und entsprechend geriet auch die Schlussgangqualifikation ausser Reichweite. Dennoch holte sich der Herisauer Modellathlet mit einem abschliessenden Sieg den wohlverdienten dritten Saisonkranz.
Kuster mit Startfurioso
Der Gaiser Thomas Kuster konnte sich nach dem verpassten Kranz am Glarner Kantonalschwingfest wieder auf die Erfolgsspur zurück kämpfen. Dies gelang vor allem dank einer ausgezeichneten ersten Wettkampfhälfte und deren drei Siegen. Die anschliessende Blitzniederlage gegen den Toggenburger Werner Schlegel liess Kuster kühl und mit einem weiteren Sieg im fünften Gang sicherte sich der Landwirt bereits vor dem finalen Durchgang das begehrte Eichenlaub. Mit der Aussicht auf eine absolute Spitzenklassierung griff er im sechsten Gang mit dem Amdener Teilverbandskranzer Pirmin Gmür zusammen und kam dem Sieg bereits nach wenigen Sekunden sehr nahe. In der Folge neutralisierten sich die beiden Schwinger aber zunehmend und der Gang endete gestellt. Die Freude über den zweiten Saisonkranz und die beste Appenzeller Klassierung dürfte dies aber nicht geschmälert haben. Auch der Gontner Thomas Koch startete fulminant in den Wettkampf. Mit dem Sieg über den nur schwer zu bezwingenden Teilverbandskranzer Florian Riget legte er den Grundstein zu seinem Erfolg. Drei weitere Siege und zwei Niederlagen gegen die beiden Eidgenossen Damian Ott und Marcel Räbsamen führten zu einem weiteren Kranzgewinn des Gontners.
Bösch mit Herkulesaufgabe
Bei den restlichen Appenzellern lag das Wettkampfglück nicht auf ihrer Seite. Die wohl besten Chancen lagen beim Gontner Reto Koch, allerdings unterlag er überraschend dem 17-jährigen Südwestschweizer Gast Laurent Tornare. Auch Lorenz Giger blieb bis zuletzt im Kampf um die Kränze dabei und kam gegen Florian Riget mit einem Konter beinahe zum Erfolg. Dennoch musste er sich letztendlich seinem Gegner beugen und verpasste den Kranz. Ein ähnliches Schicksal hatte auch der junge Schwellbrunner Mathias Jäger zu erdulden. Eine schier unlösbare Aufgabe stand Mario Bösch gegenüber. Das physische Bild gegen den Südwestschweizer Eidgenossen Benjamin Gapany glich einem Kampf David gegen Goliath. Gapany war es dann auch, welcher das ungleiche Duell bereits nach kurzer Gangdauer zu seinen Gunsten entscheiden konnte und Bösch aus den Kranzrängen schob.
Lokalmatador triumphiert
Das diesjährige St. Galler Kantonalschwingfest fand mit Marco Good einen Überraschungssieger. Nachdem der Sarganser Eidgenosse Marco Good das finale Duell im vergangenen Jahr noch verlor, triumphierte er nun vor Heimpublikum und rund 6’000 anwesenden Zuschauerinnen und Zuschauern. Im Schlussgang bezwang er den Schaffhauser Jeremy Vollenweider nach rund vier Minuten mittels Stöckli. Für Good ist dies der erste Kranzfestsieg überhaupt. Die beiden Topfavoriten Damian Ott und Werner Schlegel rangierten auf den Plätzen zwei und drei, verpassten aber den Einzug in den Schlussgang aufgrund eines Viertelpunktes.
Ranglistenauszug:
1. Marco Good, Sargans
5f. Thomas Kuster, Altstätten
6a. Martin Roth, Herisau
7b. Thomas Koch, Gonten (alle mit Kranz)