Die Niederlage aus der Vorwoche gegen Steffisburg hatte dem einheimischen Team ganz und gar nicht geschmeckt. Volle Kraft voraus und die Scharte aus der Vorwoche vergessen machen – so liess sich die Marschroute der Innerrhoder deuten. Trotz regelmässiger Auswechslungen präsentierte sich das Heimteam über 60 Minuten auf der Höhe seiner Möglichkeiten. Basis war eine grundsolide Abwehrarbeit mit zwei Torhütern, welche so manche Torchance der Gegner zunichtemachten.
Gute Tagesform
Die Ausgangslage für diese Begegnung war eine vermeintlich andere als noch in der Vorwoche gegen NLB-Absteiger Steffisburg. Aus dem Gästelager der Waadtländer war zu vernehmen, dass ihre Mannschaft in den vergangenen Wochen einige Abgänge von Leistungsträgern zu verkraften hatte. Nicht ganz neidlos schielten sie daher auf die Auswechselbank der Gastgeber. Die Spielgemeinschaft vom Neuenburgersee schlug sich aber lange Zeit achtbar und tapfer. Sie zeigte sich kämpferisch, musste aber der grossartigen Tagesform des Gegners Tribut zollen. Der Match wurde von den beiden Schiedsrichtern souverän geleitet und jederzeit fair geführt.
Der Innerrhoder Jungspund Daniel Inauen mausert sich mehr und mehr zum standhaften Flügelspieler. Er untermauerte dies im Spiel mit fünf persönlichen Treffern aus sechs Versuchen.
Hohes Tempo, beruhigender Vorsprung
Gleich von Beginn weg entwickelte sich eine intensive Partie, wobei das Tempo im Spiel der Innerrhoder eine deutliche Spur höher lag. Flavio de Carli im Tor der Gastgeber glänzte bereits in der Anfangsphase mit starken Paraden. Die hohe Intensität und eine schnelle Angriffsauslösung – vor allem bei den Appenzellern – führten schon im ersten Durchgang zu gesamthaft 31 Treffern. Der TVA-Abwehrriegel spielte auf hohem Niveau und bildete ein wichtiges Element zur positiven Spielentwicklung. Er sorgte immer wieder für technische Fehler in den gegnerischen Reihen. Nach pariertem Penalty hütete Jan Bischof vorübergehend das Tor. Simon Manser war mit einem Doppelschlag für die zwischenzeitliche 13:10-Führung verantwortlich.
Für starke Szenen sorgte auch Lucius Graf immer wieder und er war der gewohnt sichere Wert vom Siebenmeterpunkt. Nachwuchs-Crack Daniel Inauen liess einem Treffer gleich zwei weitere Folgen und leistete seinen Beitrag zu einer beruhigenden 18:13-Pausenführung.
Angriffsspektakel mit Treffsicherheit
Die Gastmannschaft startete mit zwei technischen Fehlern in Folge in die zweite Hälfte. Diese wurden von den Appenzellern zu erfolgreichen Torabschlüssen genutzt und die Führung wurde auf 21:13 ausgebaut. Weitere Ballverluste beim Gegner und Paraden von Flavio de Carli liessen den Vorsprung der Appenzeller mit zunehmender Geschwindigkeit anwachsen. Bereits in der 35. Minute starteten sie erste Versuche von Kabinettstücken. Zwei Minuten später gelang ihnen das mit einem doppelten «Flieger», der vom Publikum entsprechend lautstark honoriert wurde. Die gegnerischen Goalkeeper bekamen wenig Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Zu gross waren die Treffsicherheit der Einheimischen und die stürmischen Angriffswellen der Appenzeller in einer ungebrochenen Entschlossenheit. Gegen Ende taten sich in der TVA-Abwehr doch ein paar wenige Lücken auf. Das Team aus Yverdon und Crissier kämpfte, so gut es die Kräfte eben zuliessen, und schaffte eine respektable Anzahl Auswärtstreffer. Das Team der Innerrhoder wirbelte im angeschlagenen Tempo bis zum Ende weiter. Zur grossen Freude des TVA-Trainers Christian Hamm schafften es auch sämtliche TVA-Spieler auf die Skorerliste und durften so einen 47:29-Sieg feiern.
In einer Woche haben die weiterhin zweitplatzierten Innerrhoder bereits zum Rückrundenspiel in Yverdon anzutreten. Für Fans, welche die Mannschaft unterstützen möchten, besteht eine Mitfahrmöglichkeit mit dem Car mit Besammlung um 12.30 Uhr in der Wühre. Interessierte wenden sich bitte per E-Mail an die Adresse geschaeftsstelle@handballriege.ch.
Telegramm
Für den TV Appenzell im Einsatz: Flavio De Carli (38 Prozent Abwehrquote)/Jan Bischof (21 Prozent Abwehrquote); Lukas Manser (4), Ramon Hörler (2), Yannick Inauen (6), Dano Waldburger (2), Simon Manser (5), Rouven Bischof (3), Daniel Inauen (5), Arie Thür (6), Lucius Graf (7/3), Rouven Inauen (1), Elias Valaulta (1), Sven Sutter (3). – Strafen: zweimal 2 Minuten gegen den TV Appenzell; einmal 2 Minuten gegen die SG WEST Yverdon. – TV Appenzell ohne Thomas Loser, Laurin Manser, Tim Thür und Fabrice Oberle.