Die aus dem Toggenburg stammende Ordensfrau hat einen langen Entscheidungsweg hinter sich. Wer ihre Vita hört, denkt unweigerlich an den bekannten Schiller-Satz «Drum prüfe wer sich ewig bindet». Sr. M. Petra ist keine Frühberufene, mit 33 Jahren war sie erstmals für längere Zeit in einer Klostergemeinschaft. Jetzt, mit 46 Jahren, hat sie ihren Platz im Appenzeller Kloster gefunden.
Petra Rüegg (1971) wuchs in einer «gut katholischen Familie» auf, zuerst in Dietikon, seit der 5. Klasse in Ganterschwil. Mutter und Vater führten die drei Kinder ins Glaubensleben ein, Tischgebet und Gottesdienstbesuch waren selbstverständlich. «Der Sonntag war bei uns ein Sonntag», betont die Toggenburgerin. Sie erzählt von einem harmonischen Familienleben und von ihrer glücklichen Kindheit. Selbstverständlich gab es auch Konflikte. «Ich habe dadurch Konfliktfähigkeit gelernt», sagt die Kapuziner-Schwester lachend. Eine Lebenserfahrung die auch im Klosterleben hilft. Schon als Jugendliche engagierte sich die Ganterschwilerin in der Bibelgruppe Immanuel. Sie lernte die Heilige Schrift besser kennen und das freie Beten in eigenen Worten. Eine Reise in die ökumenische Gemeinschaft von Taizé/Burgund gehörte zur prägenden Jugendzeit.