Ein bekanntes Sprichwort besagt, dass man erst merkt, was einem fehlt, wenn man es nicht mehr hat. Genauso ist es mit unserer Gesundheit: Was Gesundheit bedeutet, wird uns vielfach erst bewusst, wenn sie angeschlagen ist. Selbstverständlich können wir aber auch präventiv zu unserer Gesundheit beitragen.
Ganz allgemein entwickelt sich in der Gesellschaft immer mehr und mehr ein ganzheitliches Gesundheitsverständnis. Das Zukunftsinstitut, welches basierend auf wissenschaftlichen Methoden und einem systemischen Ansatz Zukunftsforschung betreibt, spricht sogar von einem «Megatrend». Diese Bewegung hat also nicht nur einen Einfluss auf das Gesundheitsverständnis der Bevölkerung, sondern bringt ganze gesellschaftliche Auswirkungen mit sich – die Menschen nehmen ihre Gesundheit (wieder) selbst in die Hand.
Zehn teilnehmende Organisationen
Auch in Oberegg konnten die Besucherinnen und Besucher intensiv mit dem Thema befassen – die Gewerbeausstellung war idealer Ort für die Gesundheits- und Sozialdienstleister in und um Oberegg, sich vorzustellen und direkt mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten. Insgesamt zehn Organisationen nahmen an der Sonderschau teil: Beratungsstelle für Suchtfragen, Betreuungs-Zentrum Heiden, Fachstelle Soziale Teilhabe im Alter AI, Gesundheits- und Sozialdepartement AI, Hausarztpraxis Bären, Ostschweizer Forum für psychische Gesundheit, Pflege Reute, Pro Senectute AI, Samariter Reute-Oberegg und Spitex Vorderland.
«Älterwerden in Oberegg»
Ob den eigenen Blutdruck kontrollieren, das Wissen auffrischen, wie in einer Notsituation reagiert werden soll, oder sich mit der psychischen Gesundheit oder gar dem Älterwerden befassen – die teilnehmenden Organisationen deckten ganz unterschiedliche Angebote ab. Gerade Letzterem wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt: Mit der Schliessung des Alters- und Pflegeheim Torfnest per Ende Oktober 2023 ist dies ein Thema, welches die Oberegger Bevölkerung vermehrt beschäftigt. Die Pflege Reute oder das Betreuungs-Zentrum Heiden stellten aber nicht nur ihre Institutionen vor, sondern machten sich auch stark für eine Ausbildung im Gesundheitssektor oder zeigten Innovationen der Medizinbranche. Ausserdem wurde die Austauschmöglichkeit genutzt und Besucherinnen und Besucher der Sonderschau dazu aufgefordert, an einer Umfrage teilzunehmen und zu erzählen, was Glück im Alter für sie bedeute.
Raum für Tabuthemen
Im Mittelpunkt stand aber nicht nur das umliegende Betreuungsangebot für ältere und pflegebedürftige Personen, sondern auch andere Dienstleister im Bereich Gesundheit und Sozialwesen waren vor Ort: So wurden beispielsweise durch die «Beratungsstelle für Suchtfragen» oder das «Ostschweizer Forum für psychische Gesundheit» auch auf in der Gesellschaft eher tabuisierte Themen wie Sucht oder psychische Erkrankungen aufmerksam gemacht. Während den drei Ausstellungstagen fand also bestimmt nicht nur ein spannender und aufschlussreicher Austausch zwischen Fachpersonen und Bevölkerung statt: Die Besucherinnen und Besucher erhielten einen Denkanstoss, wieder einmal über ihre Gesundheit nachzudenken – und sie vielleicht zukünftig sogar wieder ein stückweit selbst in die Hand zu nehmen.