Lektionen in Nachhaltigkeit

Im Konferenzsaal des Hotels zur Linde in Teufen haben sich am Mittwochabend Unternehmer, Politiker und Wissenschaftler am «Unternehmensspiegel Appenzellerland» getroffen, um über Nachhaltigkeit zu diskutieren.

  • Frau Statthalter Monika Rüegg Bless eröffnete den 14. Unternehmensspiegel Appenzellerland in Teufen. (Bilder: Tommaso Manzin)

    Frau Statthalter Monika Rüegg Bless eröffnete den 14. Unternehmensspiegel Appenzellerland in Teufen. (Bilder: Tommaso Manzin)

  • Das Referat von Monika Rüegg Bless drehte sich um das Thema Nachhaltigkeit.

    Das Referat von Monika Rüegg Bless drehte sich um das Thema Nachhaltigkeit.

Den diesjährigen 14. Unternehmensspiegel Appenzellerland unter dem Titel «Nachhaltigkeit: Wettbewerbsvorteil oder Herausforderung?» eröffnete Frau Statthalter Monika Rüegg Bless. Der Begriff der Nachhaltigkeit stamme aus dem 18. Jahrhundert, und zwar aus der Forstwirtschaft: Nachhaltig hiess dort, dass in einem Zeitraum nur so viel Holz geschlagen werden soll, wie in dieser Zeit wieder nachwachsen kann. Kurzfristige Gewinne sollen also nicht die Sicht für die Zukunft vernebeln. Doch der Begriff lasse sich auf alle Bereiche des Lebens anwenden. Gesundheitsprävention etwa schütze vor teuren Schäden in der Zukunft, nicht nur finanziell, sondern auch für die Betroffenen. Professor Stefan Nertinger von der Fachhochschule OST gab einen Einblick in das strategische Management von Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit. Das Thema sei in den letzten 15 Jahren in der Prioritätenliste nach oben gerutscht. Anlageprodukte, die sich an Nachhaltigkeit orientieren, hätten mehr Erfolg. Bei unter 14- bis 29-Jährigen sei Nachhaltigkeit bereits eines der wichtigsten Kriterien für die Auswahl eines Produkts oder einer Marke.
Wie kommt ein Unternehmen dann also zu einem strategischen Nachhaltigkeitsmanagement? Die Unternehmen, führte Nertinger weiter aus, müssen dazu die Komplexität reduzieren: Sich auf das konzentrieren, was für das Unternehmen wirklich wichtig ist – es gehe in einem ersten Schritt nicht um komplizierte Standards, die Wahl geeigneter Nachhaltigkeits-Labels komme erst nach dem Festlegen einer Strategie und deren Umsetzung.

Das Thema wurde anschliessend mit Inputs aus der Praxis vertieft – mit drei Unternehmern aus Appenzell: Patrick Bischof, Co-Geschäftsführer und Gründer «DSE systems AG», Cyrill Hugi, CEO und Verwaltungsratspräsident «Enespa AG» und Aurèle Meyer, Geschäftsleiter «Brauerei Locher AG». Abgeschlossen wurde der diesjährige Unternehmensspiegel in Teufen von einer Gesprächsrunde mit Ueli Manser, Direktor Appenzeller Kantonalbank, Michael Koller, Präsident Gewerbeverband Appenzell Innerrhoden, sowie René Rohner, Präsident Gewerbeverband Appenzell Ausserrhoden, moderiert von Professor Andreas Löhrer vom Institut für Finance und Law der Fachhochschule OST.

6
12

Weitere Artikel

Schreibe einen Kommentar