Hauptmann Thomas Schefer freute sich, im Namen des Bezirksrates die überaus zahlreichen Gäste begrüssen zu dürfen, ohne auf irgendwelche Einschränkungen und Abstandsregeln hinweisen zu müssen. Und mit Blick auf die vergangenen Pandemie-Jahre zeigte er sich auch gegenüber dem Referenten dankbar für die gewissenhafte Arbeit der Standeskommission. Dass mit Landesfähnrich Jakob Signer ein gebürtiger Gontner die 1.-August-Ansprache halten werde, freue ihn besonders.
Wohlstand ist nicht selbstverständlich
Jakob Signer ging von den Alpenpässen Gotthard, Simplon und San Bernardino aus, die als Verkehrsachsen für die wirtschaftliche und politische Entwicklung der Schweiz entscheidende Rollen spielten. Sie zu bezwingen, habe Fleiss und Innovationskraft gebraucht. Auch später und bis heute seien Fleiss und Innovationskraft notwendig gewesen, um unser Land zum heutigen Wohlstand zu bringen. Doch das mit dem Fleiss bereite ihm mit Blick auf die heutigen Arbeitsvorstellungen Sorgen. Immer mehr Menschen vor allem der jüngeren Generationen würden kürzere Arbeitszeiten fordern, aber nicht um Familie und Beruf in Einklang zu bringen, sondern um möglichst viel individuelle Freiheiten zu geniessen. «Sie sind nicht bereit, mehr zu arbeiten als für den Moment unbedingt notwendig», reklamierte der Landesfähnrich: «Arbeit wird als notwendiges Übel betrachtet. Unser Wohlstand ist für sie selbstverständlich.» Nicht so für Signer. Die immer lauteren Forderungen für ein bedingungsloses Grundeinkommen sind in seinen Augen eine gefährliche Entwicklung, denn für ihn gilt «vo nütz chont nütz».
Ein gelungenes Rahmenprogramm
Die Befürchtungen Signers trafen sicherlich nicht auf die Mitwirkenden und Helfer der 1.-August-Feier zu. Das Chrobeg-Chörli sorgte mit schönen Jodelliedern und bedächtigen Rugguusseli für Hörgenuss, während die Jungformation Signer das Publikum mit ihrem beachtlichen Repertoire erfreute. Die Kinder bastelten während der Rede 1.-August-Sujets in der Bastelecke von Ursula Schefer. Das gab Hunger und Durst, wogegen ein feines Soft-Ice fröhliche Abhilfe schuf. Einmal mehr waren die Feuerwehrleute für Speis und Trank sowie für den Auf- und Abbau zuständig. Sie alle machten mehr, als was sie unbedingt müssten. Doch ist genau das notwendig für eine solche Dorffeier.