Die neu gewählte Gemeinderätin Michaela Tanner, die unter anderem der Tourismuskommission vorsteht, begrüsste das grosse, generationengemischte Publikum, das von der ersten Minute an bester Laune war und enthusiastisch mitklatsche bei den schwungvollen Country-Songs der «Enderlin Chicks». Die Frauen sangen mit ihren ungekünstelten schönen Stimmen herzerwärmende und mitreissende Lieder in Englisch oder Mundart, immer in diesen typischen Country-Harmonien und -Rhythmen, die sich so leicht in die Gehörgänge schmiegen. Draussen auf der Terrasse brutzelten derweil die Würste.
Die zauberhaften, berührenden Geigenmelodien, die Eva Wey um die Stücke schlang, und die virtuosen Mundharmonika-Intermezzi von Martina Enderlin machten aus jedem Stück etwas Besonderes. Am Dienstagnachmittag kamen auch nigelnagelneue zur Aufführung. (Man kann sie im Internet streamen, denn CDs sind nicht mehr gefragt, wie Perkussionistin Martina am Rande berichtete.) Und sie steppte als «Geburtstagsüberraschung» zu einem traditionellen, grandios gefiedelten schottischen Reel. Der Jubel im Saal wurde immer lauter.
«Juhui! Hoch lebe die Schweiz! Yippie aye!» Martina und Lucky versprühten zusammen mit der Geigerin grosse Portionen an Lebensfreude und Dankbarkeit. Sie verknüpften die Lyrics mit der Motivation, dieses beste aller Länder zu feiern – und das Glück, hier zu leben. Sie sangen von Heimatgefühlen, vom Heimkommen und Vertrauen, aber auch davon, das Leben zu leben, loszulassen, was nicht mehr passt, vorwärts zu gehen, das Leben zu spüren, in sich hinein zu hören und dem Herzen zu folgen. Die beiden Bühlerer Teilzeitmusikerinnen und die Profi-Mitmusikerin aus dem Säuliamt sorgten mit ihren Eigenkompositionen für Begeisterung und Freude.
Der 1.-August-Anlass in Gais, zu dem die Gemeinde die Getränke spendiert, findet traditionellerweise am Nachmittag statt – mit Unterhaltung und ohne patriotische Ansprachen -, damit die Gäste den Abend nach ihrem Gusto gestalten können. Die Organisierenden um Michaela Tanner und den Tourismusverantwortlichen Bruno Steingruber haben diesmal gut daran getan, die unkomplizierte Feier vom Gemeindepark in die «Krone» zu verschieben. Hier wurde allen warm ums Herz, während draussen ein aufmüpfiger Wind Sprühregen durch die Strassen pustete.