1. August doppelt gefeiert: Zwei Brunches und zwei Ansprachen in Stein

Erstmals haben der Verkehrsverein Stein, die lokalen Landfrauen und die Kulturkommission der Gemeinde gemeinsam einen 1.-August-Brunch organisiert.

  • Regierungsrat Alfred Stricker hielt eine Ansprache. (Bilder: zVg)

    Regierungsrat Alfred Stricker hielt eine Ansprache. (Bilder: zVg)

  • Antonia Manser und ihr Ehemann Christian sorgten für musikalische Unterhaltung.

    Antonia Manser und ihr Ehemann Christian sorgten für musikalische Unterhaltung.

Da in den letzten Jahren die abendliche Feier beim Reservoir, verantwortet vom Verkehrsverein, immer ins Wasser fiel, weil kurz vor Beginn ein Gewitter aufgezogen war, suchten die Verantwortlichen nach einer wetterunabhängigen Variante und entschieden sich einen reichhaltigen Brunch anzubieten. Der Zufall wollte es, dass auch Kurt und Alfred Meier im Landhausstübli in der Rämsen in Stein dieselbe Idee hatten; so fanden in der Hinterländer Gemeinde zwei 1.-August-Brunches statt, einer im Dorfzentrum und einer in der Peripherie.

Beide Anlässe durften sich über zahlreiche Gäste freuen. Während auf dem Hof der Brüder Meier die Kapelle Moosbänkli für Unterhaltung sorgte, hat die Kulturkommission für den Brunch im Dorf Andrea Richle, die Chefredaktorin vom Appenzeller Volksfreund, und Regierungsrat Alfred Stricker für eine 1. August-Ansprache eingeladen sowie die Jodlerin Antonia Manser für die musikalische Umrahmung.

Warum zwei 1.-August-Reden? Als kleines symbolisches Zeichen, dass die Schweiz vielstimmig ist. Andrea Richle unterstrich in ihrem engagierten Votum die Kostbarkeit und Verletzlichkeit unserer Demokratie: «Demokratie kann ohne selbständige Bürgerinnen und Bürger, unabhängige Gerichte, freie Medien und funktionierende Parlamente nicht existieren.» Wer nicht teilnimmt, sei es aus Zufriedenheit oder aus Frustration, gebe mutwillig die Möglichkeit der politischen Mitbeteiligung aus der Hand.

Regierungsrat Alfred Stricker knüpfte daran an und wies daraufhin, was für ein Privileg es sei, in diesem Land frei reden zu können. Allerdings gehöre dann auch die Verantwortung für das Gesagte dazu. Im Folgenden nahm Alfred Stricker das 50-jährige Jubiläum der internationalen Bodensee-Konferenz zum Anlass, um am Beispiel des Lebens- und Kulturraumes Bodensee über grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Nachbarschaft, gemeinsame Werthaltungen und Interessen nachzudenken und die Stärke, die sich daraus ergibt, zu würdigen. Er schloss mit dem träfen Sinnspruch: «Wer sich immer nur das zutraut, was er schon kann, wird nie erleben, was er kann, wenn er sich traut.»

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