150 Jahre Sektion Säntis SAC

Alpinisten sind gewohnt, auch bei widrigen Verhältnissen unterwegs zu sein. Am vergangenen prächtigen Samstag meinte es der Wettergott allerdings mehr als gut, als auf der Schwägalp um das Clubheim Chammhalde herum das Jubiläum locker und in bester Stimmung gefeiert wurde. Auch Nichtmitglieder waren als Gäste willkommen.

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Am Nachmittag begrüsste Präsident Adrian Steiner mit launigen Worten im Festzelt die auf Strohballen platzierten Mitglieder und Gäste – in unebenem Alpgelände lassen sich ja kaum Stühle und Bänke aufstellen. Freimütig umschrieb er seine Motive, die ihn bewegten und bewegen, im SAC mitzumachen: das Handwerk des Bergsteigens gründlich zu lernen und immer besser zu beherrschen; Bergwelt und Natur zu schützen und sich rücksichtsvoll darin zu bewegen; im gemeinsamen Bergerlebnis Kameradschaft zu erfahren und zu pflegen.
Schauspieler Philipp Langenegger hatte in Archiven manch Wissenswertes, Unterhaltendes, aber auch Berührendes aus der Geschichte der Alpstein-Erkundung und des Clubs aufgestöbert, das er nun in seiner unnachahmlich spontanen und oft witzigen Art zum Besten gab. Schliesslich inszenierte er zum Ergötzen des Publikums eine Berg-Szene, indem er Leute nach vorne rief und sie mit Rollen betraute, die sie nach seiner Anleitung und strengen Führung ernst und glaubwürdig spielen mussten: z.B. als Säntis mit ausgestreckten Armen, als Abendrot mit roten Schleiern, als Berggeiss mit Gemecker. Das Publikum lieferte dazu mit vergnügtem Pusten das Rauschen des Windes. Das Gelächter fand kaum mehr Platz in der Halle.
Die Vertreter des Zentralverbands und der Nachbarsektionen überbrachten Grüsse und Geschenke, Landammann Alfred Stricker knüpfte in freier Rede an die Worte des Präsidenten an und schlug mühelos den schwierigen Bogen von der Clubgeschichte zu jener der Zellweger-Paläste in Trogen, die in seinem Buchgeschenk beschrieben ist. Dann wurde als ältester Festteilnehmer der 90-jährige Peter Diener aus Wildhaus und seine alpinistische Grosstat mit grossem Applaus geehrt: Er hatte 1961 mit einem Kameraden die Erstbesteigung des 8167 Meter hohen Dhaulagiri gemeistert. Zum stimmungsvollen Schluss vor dem Apero kamen ein Dutzend Säntis-Mannen nach vorne und zauerten unter dem Vorsänger und Bergführer Hampi Schoop so schön, dass einem das Schlucken schwer fiel oder gar das Augenwasser kam.

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