Poltera sichert den Appenzellern einen Kranz

Der Reigen der Kranzfeste geht für die Nordostschweizer Schwinger traditionell am Pfingstmontag weiter. Beim Glarner-Bündner Kantonalschwingfest in Elm erkämpfte sich der Urnäscher Andrin Poltera den Kranz.

  • Andrin Poltera sichert sich das einzige Appenzeller Eichenlaub. (Bild: zVg / Jakob Heer)

    Andrin Poltera sichert sich das einzige Appenzeller Eichenlaub. (Bild: zVg / Jakob Heer)

Wie bereits bei den bisherigen Kranzfesten, hatten die Appenzeller auch im Glarnerland hart zu kämpfen, obwohl es zu Beginn eigentlich noch ziemlich erfolgversprechend zu sein schien. Als einziger Appenzeller erkämpfte sich der Urnäscher Andrin Poltera das begehrte Eichenlaub. Nach zwei Maximalnoten zum Auftakt, kam es im dritten Gang zum grossen Aufeinandertreffen mit dem Thurgauer Mitfavoriten Samuel Giger. Dieser Gang endete kurz nachdem er angefangen hatte und war gleichbedeutend mit der ersten, wenngleich auch letzten Niederlage für den Turnerschwinger an diesem Tag. Leider verlief auch der vierte Gang nicht ganz nach Wunsch, wobei die Punkte mit dem Innerschweizer Kranzschwinger Ueli Hegner geteilt werden mussten. Im Anschluss kehrte Poltera aber wieder auf die Siegerstrasse zurück und holte sich mit zwei abschliessenden Maximalnoten den erwünschten Kranz. Der entscheidende sechste Gang lag allerdings bis zur letzten Minute auf Messers Schneide. Beide Schwinger suchten die Entscheidung, wobei Poltera das bessere Ende für sich behalten konnte.

Koch auf Zielgeraden ausgebremst

Einen starken Auftritt legte zu Beginn auch der Gontner Reto Koch hin. Nachdem er am Zürcher Kantonalschwingfest noch ohne Kranz heimkehren musste, wollte er insbesondere nach seinem Sieg am Herisauer Obedschwinget wenige Tage zuvor, Verpasstes nachholen. Über weite Strecken gelang ihm dies auch ausserordentlich gut. Unter anderem bodigte er im dritten Gang den Thurgauer Eidgenossen Stefan Burkhalter bereits nach kurzer Gangdauer. Auch in den restlichen Gängen suchte er stets die Entscheidung, zwei Punkteteilungen verlangten aber dennoch einen abschliessenden Sieg. Der erst 18-jährige, ungestüme und äusserst wendige Thurgauer Andrin Habegger passte Koch allerdings von Beginn weg nicht in den seinigen Schwingstil. Auf einen Hochschwung und gekonnter Bodenarbeit musste Koch im Endeffekt seine einzige Niederlage anerkennen. Auch wenn für den Gontner ein weiteres Mal der ersehnte Kranzgewinn ausser Reichweite geriet, werden sich für ihn bald wieder Möglichkeiten ergeben, das nötige Wettkampfglück auf seine Seite zwingen zu können. Ein nicht erwünschtes Déjà-vu erlebte auch der Eggerstandner Patrick Schmid. Nachdem er bereits am Thurgauer Kantonalschwingfest mit vier Siegen und zwei Niederlagen den Kranz um den ärgerlichen Viertelpunkt verpasste, geschah im das gleiche Schicksal nun auch in Elm. Einzig gegen die beiden Eidgenossen Damian Ott und Marcel Räbsamen hatte er die Höchststrafe zu ertragen, bei seinen restlichen vier Gängen blieb er stets erfolgreich. Dennoch fehlte dem Innerrhoder einmal mehr wieder der berüchtigte Viertelpunkt zum Kranzgewinn.

Giger mit erstem Saisonsieg

Für die restlichen Appenzeller geriet der angestrebte Kranzgewinn bereits früher ausser Reichweite. Besonders ärgerlich dürfte die verletzungsbedingte Aufgabe des Gontners Thomas Koch sein. Es bleibt zu hoffen, dass sich seine Verletzung alsbald wieder auskurieren lässt, damit er wieder auf den Schwingplätzen für Furore sorgen kann. Zum Sieger kürte sich der Thurgauer Mitfavorit Samuel Giger. Im Schlussgang kam es zur Revanche des ersten Ganges gegen Armon Orlik. Nachdem sich Giger im ersten Gang bereits ziemlich früh über den Sieg erfreuen konnte, gelang ihm diese Entscheidung im Schlussgang erst in der letzten Minute mittels einem Kurz und Nachdrücken am Boden. Nach 2017 siegte Giger nun das zweite Mal im Glarnerland. In der aktuellen Saison ist es allerdings der erste Kranzfestsieg für den Thurgauer.

Weitere Artikel

Schreibe einen Kommentar