In den letzten Wochen hatten die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler gemeinsam mit dem Lehrerteam fleissig ihre Rollen einstudiert und die eingängigen Lieder geprobt. Begleitet wurden sie dabei von der Ad-hoc-Elternband. Die intensive Vorbereitung zahlte sich aus: Die Aufführungen am Donnerstag und Freitag wurden zu einem echten Unterhaltungsleckerbissen.
Begehrte Bürger in aller Welt
Die Erzähler Xenia Manser und Jayden Zimmermann nahmen die Gäste in der voll besetzten Mehrzweckhalle mit in das fiktive Dorf Schilda. Die Bewohnerinnen und Bewohner – dargestellt von den Fünft- und Sechstklässlern – sind weitherum berühmt für ihre aussergewöhnliche Intelligenz. Kein Wunder also, will die ganze Welt von dieser Brillanz ein Stück abbekommen. Schon bald geben die männlichen Schildbürger dem globalen Werben nach. Ob Landammann, Architekt, Wirt, Pfarrer, Metzger, Bäcker oder Schmied: Alle packen ihre Koffer für den Söldnerdienst. Diese Weltreise wurde im Musical symbolisch mit einem Volkstanz aus China (3. Klasse), amerikanischem Line Dance (2. Klasse) sowie einer Schuhplattler-Einlage der 4. Klasse untermalt.
Schöne Fotos als Lockmittel
Während die Männer in allen Herrenländern ihr handwerkliches Geschick einbringen, werden sie daheim schmerzlich von ihren Frauen vermisst. Und das nicht nur, weil sich kein gescheiter Coiffeur mehr im Dorf finden lässt, sondern auch, weil niemand mehr beim Streiten hilft. Die sehnsuchtsvolle Briefpost und die «schönen Fotos» der Daheimgebliebenen, wecken grosses Heimweh bei den Schildbürgern, sodass sie schon bald wieder in ihr Dorf zurückkehren.
«Mosch gschiid see, zom di domm stölle»
Doch die Ruhe in Schilda währt nicht lange. Um den Verpflichtungen und dem Neid ihrer Nachbarn zu entgehen, beschliessen sie, sich absichtlich dumm zu stellen. Ein leichtes Unterfangen für die aufgeweckten Schildbürger, schliesslich «mosch gschiid see, zom di domm stölle – omkeht goht’s nüd». Diese Farce führte zu einer Reihe von unsinnigen und komischen Projekten, die für grosses Gelächter in der Schwendner Mehrzweckhalle sorgte.
«Puweeli» als Manövriermasse und eine Jööh-Mäuseplage
Ein zentrales Thema des Musicals war der Bau des Rathauses. Die Schildbürger errichteten ein prächtiges Gebäude, vergassen jedoch, Fenster einzuplanen. Als sie feststellen, dass es im Inneren dunkel ist, versuchen sie, das Licht «chöbelwiis» hereinzutragen – ein Vorhaben, das natürlich scheitert. Bemerkenswert gekonnt und urkomisch war der verbale Schlagabtausch der Sechstklässler im zappendusteren Rathaus. Ebenso witzig auch der Versuch der Schildbürgerinnen, Kühe vom selbstangebauten Salzfeld zu verscheuchen oder die Kirche mit «Böchsepuweeli» zum davonrollen zu bewegen, damit mehr Sonnenstrahlen den Weg auf den Dorfplatz von Schilda finden.
Für Aufruhr sorgte die wohl herzigste Mäuseplage der Welt: Die Kindergärtler und Erstklässler zeigten sich auch am Abend noch quicklebendig und scheuchten das Publikum zünftig auf.
Tosender Applaus und bleibende Erinnerungen
Die über hundert Schwendner Kinder präsentierten die eingängigen Melodien und die humorvollen Texte mit Inbrunst, Schalk und viel Bühnenpräsenz. Tosender Applaus und bleibende Erinnerungen waren der Lohn der jungen Talente für ihre grosse Arbeit. Neben der Kollekte wurden die Aufführungen finanziell grosszügig von der Jürg Burkhard-Stiftung unterstützt. Die Stiftung fördert schulische und ausserschulische Projekte in Ausser- und Innerrhoden.