Kantatenaufführung unmöglich – ein Stream läuft trotzdem

«Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit», die Kantate BWV 106, auch als «Actus tragicus» bekannt, hat es wirklich in sich. Es ist jetzt einfach nicht an der Zeit, sie aufzuführen. Die Massnahmen gegen das Covid-19 verbietet der J.S. Bach-Stiftung dies.

  • (Symbolbild: Bigstock)

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Anstelle des – geplant publikumslos abgehaltenen – Konzerts wird am kommenden Freitag, 20. März 2020, in der Kirche in Stein der musikalische Leiter Rudolf Lutz als Einmann-Ensemble zum Einsatz gelangen. Am Keyboard wird er eine Einführung zur Kantate BWV 106 halten. Danach folgt ein Orgelkonzert in Form einer Improvisation auf der Basis des «Actus Tragicus».

Die Kirche von Stein verfügt über ein sehr wertvolles Instrument der Orgelbau Kuhn AG aus dem Jahre 1985. Die J.S. Bach-Stiftung führt dort gerne Orgelrezitale auf, und viele Besucher der «Appenzeller Bachtage» kennen die schmucke Kirche vom «Singen in der Früh», dem beliebten Mitsingprogramm des kleinen Festivals im August.

Rudolf Lutz gilt in der Musikwelt nicht nur als eloquenter Pädagoge, fähig, komplexe kompositorische Zusammenhänge plastisch zu erklären, sondern ist auch einer der gesuchtesten Improvisatoren weltweit. Seine Ausführungen wird er in englischer Sprache halten, um der grossen Internet-Gemeinde gerecht zu werden.

Dem Einführungsworkshop und dem Konzert ab 18.45 Uhr kann man über ein Streaming folgen. Später kann das Programm noch während des ganzen nachfolgenden Wochenendes abgerufen werden. Das «echte» Konzert mit der Kantate «Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit» samt Ton- und Bildaufzeichnung wird auf die Zeit nach Corona verschoben.

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