«Fabienne» wurde Miss Alpstein

Man könnte den Anlass als Festival der Kühe bezeichnen: Über 300 prächtige Tiere befanden sich am Samstag an der Braunviehschau beider Appenzell auf dem Brauereiplatz in Appenzell. Auf die stolzeste Lebensleitung konnte «Adora» zurückschauen: Unglaubliche 148 000 kg Milch hat sie produziert. Unter den vielen Preisen, die vergeben wurden, ging der wichtigste an «Fabienne» von Dölf  Fuster aus Appenzell: Sie wurde Miss Alpstein.

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Übers Jahr gesehen gibt es eine ganze Anzahl von Viehschauen, kantonale und kommunale: im Innerrhodischen Apenzell und Oberegg, im Ausserrhodischen Hundwil, Walzenhausen und all die anderen Gemeinden. So rund alle sieben bis neun Jahre aber gibt es die Braunviehschau beider Appenzell. Am letzten Samstag war es wieder so weit. Die Organisatoren hatten dabei ziemlich Wetterglück. Es blieb trocken und um gut 15 Uhr, als die Miss Alpstein gekürt wurde,  da drückte sogar die Sonne durch. Entsprechend viele Zuschauer verfolgten das recht theatralisch inszenierte Spektakel. «Es ist eine Freude, so viele prächtige, braune Kühe zu sehen», befand der Preisrichter, der sehr anschaulich und fachmännisch auf die Vorzüge der einzelnen Tiere einging.Und tatsächlich: Im Ring befanden sich zehn Tiere, die durch ihr Äusseres imponierten. Der Fachmann sprach dabei von Fundament und einem robusten Rahmen.    Vor allem aber war es ein Schaulaufen der gigantischen Euter – was da zwischen den Hinterbeinen der Kühe herunterhing, wies eine Grösse auf, dass sich vielleicht nicht nur der naive Laie ganz erstaunt die Frage stellte: Kann diesen Tieren überhaupt noch wohl sein? Wie leistungsfähig diese Euter sind, war am Morgen zu vernehmen, als die 100 000er-Kühe präsentiert wurden. Es war die sTunde der älteren Kuh-Ladys. Da wurde «Fatima» herumgeführt, die es bereits auf 102 000 kg Milch gebracht hat. Und, wie es vom Lautsprecher tönte, sie hat schon viel Ehre für Appenzell eingelegt hat. Oder dann die Starbuck-Tochter «Andrea»: 106 000 kg Milch mit tollen Proteinwerten. Bereits die 11 Laktation hinter sich hat «Alda», die schon unglaubliche 137 000 kg Milch produziert hat. «Sie sind der Stolz ihrer Besitzer», meinte der Speaker. Unglaublich, wie gesagt, aber war wäre dann von Adora zu sagen, die es bereits auf 148 000 kg Milch gebracht hat, durchschnittlich über 11 000 kg pro Laktation. Ihre Tagesleistung beträgt 15,9 kg. Grosse Euter hin, grosse Euter her, nur gesunde Tiere, die sich wohlfühlen, liefern so viel Milch, versicherte der Speaker. Und diese Kühe haben es verdient, noch etwas länger zu leben – quasi ein paar Jahre Ruhestand.
Details, die entscheiden
Aber nun zurück zur Miss Alpstein-Wahl: Der Preisrichter war hin- und hergerissen von den zehn stattlichen Tieren in der engeren auswahl. Zuerst musste er fünf von ihnen aussortieren, auch sie herrliche Tiere, «aber manchmal macht nur ein kleines Detail den Unterschied.» Und dann die letzten funf, die Endausscheidung. Und dann der Entscheid: Miss Alpstein wird «Fabienne» von Besitzer Dölf Fuster aus Appenzell. Und wie es bei einer Miss-Wahl nun einmal ist: die Auserwählte wurde sofort umzingelt von Fotografen. Und die Züchter nahmen hocherfreut die Gratulationen entgegen.
Viel Preise wurden vergeben, es gab viel zu feiern an dieser Braunviehschau beider Appenzell, vor allem eine beachtliche Qualität der präsentierten Tiere. Und zur Feier des Tages stand da ja noch ein Festzelt: mit Barbetrieb – «Tanz und gemütlichem Zusammensein», wie es im Tagesprogramm so vielversprechend hiess.

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