Eine Klasse als Saitenensemble

Im Sommer sind Drittklässler im Herisauer Schulhaus Landhaus mit Celli und Geigen ausgestattet worden. Sie üben sich im Klassenmusizieren, einem Projekt der Schule und der Musikschule.

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Lorena Dorizzi ist Cellistin und Cellolehrerin. Sie hält sich seit den Sommerferien zweimal pro Woche für eine Lektion in der 3. Klasse Landhaus auf. Alle drei Wochen kommen zwei Geigenlehrerinnen dazu. Dann wird in Kleingruppen geübt. Wenn sich die Kinder mit Titeln wie «S‘Näbeltuech», «Bruder Jakob» oder «Jingle Bells » auseinandersetzen, geschieht dies mit Einbezug von Geige und Cello im Rahmen des Klassenmusizierens, eines gemeinsamen Projekts der Schule und Musikschule Herisau.

Es wird allerdings nicht ausschliesslich auf den Instrumenten gespielt: Der allgemeine, vorgeschriebene Musikunterricht ist in dieses Projekt eingebettet – mit rhythmischen Elementen, Gesang, theoretischen Teilen. Schon vor einigen Jahren hat die Schule Herisau begonnen, einzelne Primarklassen (5./6.) mit Blasinstrumenten auszustatten. Aktuell betrifft dies eine Klasse im Schulhaus Langelen (unter der Leitung der Musiklehrerin Martina Jucker). In der 3. Klasse Landhaus sollen nun Erfahrungen mit jüngeren Schülerinnen und Schülern sowie mit Saiteninstrumenten gewonnen werden. Die Musikschule Herisau hat die Instrumente mit Unterstützung durch Stiftungen erworben; die Kinder dürfen sie während eines Jahres auf Leihbasis benützen. Im Projektbeschrieb heisst es unter anderem: «Jedes Kind der 3. Klasse darf ein Instrument erlernen und zudem erleben, wie das Miteinander-Musizieren gemeinschaftsbildend und integrierend wirkt.»

Sieben Landhaus-Kinder spielen aktuell auf einem verkleinerten Cello, elf auf einer Geige. «Sie sind sehr motiviert», erzählt Klassenlehrer Lukas Pfiffner. Die Abläufe haben sich eingespielt. Wie ist der Notenständer korrekt aufzustellen? Wie sind das Instrument und der Bogen vorzubereiten und zu behandeln? Welches ist die richtige Position? Ab und zu haben die Schülerinnen und Schüler Aufgaben: Sie nehmen Geige und Cello nach Hause, sie zupfen, sie streichen. Der Titel des Lehrmittels («Die Schneckenklasse») nimmt Bezug zum Bau von Geige und Cello respektive zum obersten Teil der Saiteninstrumente.

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  • (Symbolbild: fotolia)