Die finanzielle Situation ist prekär

Klare Worte zu hören gab es am Samstagmorgen an der Hauptversammlung des Spitex-Vereins Appenzell Innerrhoden beim Thema Finanzen. Zwar fiel das Defizit etwas weniger hoch aus als befürchtet. Aber mit einem Minus in der Höhe von 123‘000 Franken stehen die Verantwortlichen in Alarmbereitschaft. Sie hoffen in Zukunft vermehrt auf Spenden.

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Matthias Frei ist seit einem Jahr Kassier des Spitex-Vereins Appenzell Innerrhoden. Das Geschäftsjahr 2017 schloss zwar mit einem Verlust von 123‘000 Franken ab. Das fiel aber doch weit weniger negativ aus als befürchtet. Budgetiert war nämlich ein Minus in der Höhe von 193‘000 Franken. Zu den Verbesserungen haben diverse Prozessoptimierungen beigetragen. Zum Beispiel optimalerer Personaleinsatz, Überstundenabbau und strikte Budgeteinhaltungen. Damit der Spitex-Verein in naher Zukunft nicht einen totalen Kapitalverlust erleidet, hat die Standeskommission entschieden, das Defizit für 2017 zu Zweidritteln zu übernehmen und die Mütter- und Väterberatung voll zu finanzieren.
Vereinspräsidentin Elvira Hospenthal-Breu umschrieb das Spannungsfeld, in dem sich die Spitex bewegt. Die Leistungsnachfrage unterliege zum Teil starken Schwankungen, der finanzielle Druck von allen Seiten sei deutlich spürbar und auch auf dem Platz Appenzell agieren private Anbieter.
Geschäftsleiterin Marie-Louise Wick belegte den Rückgang mit Zahlen. Im letzten Jahr gab es im Vergleich zum Vorjahr über 1159 weniger verrechnete Stunden. Dieser Rückgang im inneren Land von 5,3% sei nicht vollumfänglich zu erklären. Mitverantwortlich seien gehäufte Todesfälle langjähriger Klienten, Eintritte in Institutionen und Ärzte, welche die Behandlung selbst übernehmen. Zugenommen hat hingegen die Zahl der Klienten: in Appenzell waren es 303 (Vorjahr 295) und in Oberegg 65 (61). Die Klienten in Oberegg werden durch die Spitex Vorderland betreut. Die Zunahme der Klientenzahl bezeichnete Marie-Louise Wick als Indiz dafür, dass Kurzeinsätze in Zukunft zunehmen werden.
Nachdem Markus Köppel in den Ruhestand getreten ist, zog er sich auch als ärztlicher Berater bei der Spitex zurück. Als Nachfolger begrüsst wurde am Samstag Dr. Roland Böhler. Verabschiedet wurde Susann Inauen. Dies nach 31-jähriger Tätigkeit als Mütter- und Väterberaterin.

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