Vor diesem 1.-Liga-Unihockeyspiel in Appenzell waren die Rollen klar verteilt: Noch vor drei Jahren hatten die Innerrhoder gegen die 2. Mannschaft des UHC Sarganserland verloren, nun trafen sie auf das Fanionteam, den Absteiger aus der NLB. Gleichwohl mussten sich die Appenzeller nicht verstecken, hatten sie das Auftaktspiel doch mit 9:2 gewonnen.
Man war sich im Vorfeld bewusst, dass es in der Partie gegen die Sarganserländer einen konzentrierten Auftritt mit kompakter Defensive brauchen würde. Die Abwehrleistung des UH Appenzell erwies sich im ersten Drittel dann tatsächlich als einwandfrei. Die St.Galler Gäste hatten zwar mehr Ballbesitz, tauchten aber nur wenige Male gefährlich vor dem Tor von Cedric Sutter auf. Auf der anderen Seite konnten die Innerrhoder offensiv nicht allzu viel ausrichten. Zu gross war die Nervosität im eigenen Aufbauspiel. Das erste Drittel endete torlos.
Fatale 120 Sekunden
Den Start ins zweite Drittel verschliefen die Herren des UHA komplett. Innerhalb von 2 Minuten gingen die St.Galler mit 3:0 in Führung. Der Appenzeller Trainer Mösli sah sich gezwungen, sein Time-out zu nehmen, damit sich seine Spieler wieder fangen konnten. Das Time-out zeigte seine Wirkung und das Spiel des Heimteams stabilisierte sich. Nichtsdestotrotz mussten die Appenzeller in der 38. Spielminute das 0:4 hinnehmen. Dies war zugleich der Pausenstand.
Im letzten Drittel versuchten die Innerrhoder, mit einigen Umstellungen zu reagieren. Erst nachdem die Gäste in der 48. Minute auf 5:0 erhöht hatten, sahen die rund 200 Zuschauerinnen und Zuschauer im Gringel eine Reaktion der Hausherren. Joel Untersander eröffnete nur 15 Sekunden später auf Pass von Jonas Neff das Skore für Unihockey Appenzell. Die Innerrhoder schöpften neuen Mut, in der 53. Minute verkürzte Christoph Fässler mit seinem Tor auf 2:5. Es schien, als ob die Gäste ein wenig aus dem Tritt kamen und sich in Nebensächlichkeiten verloren. Die UHA-Akteure vermochten dies auszunutzen: Rund 4 Minuten vor Schluss musste ein St.Galler auf die Strafbank. Joel Untersander bediente im darauffolgenden Powerplay Aldo Blaser, der den Treffer zum 3:5 erzielte. Der UHC Sarganserland konnte seinen Zwei-Tore-Vorsprung schliesslich doch verwalten und reiste verdient mit drei Punkten zurück ins St.Gallische.
Auch Gutes gesehen
Für die Herren-1-Equipe des UHA war dieses Spiel keineswegs nur negativ. Sie zeigten, dass sie auch die besten Teams dieser 1.-Liga-Gruppe vor Herausforderungen stellen können. Vor allem bewiesen sie Moral und liessen den Kopf nicht hängen – ein ermutigendes Zeichen.
Telegramm
UH Appenzell – UHC Sarganserland 3:5 (0:0, 0:4, 3:1). Turnhalle Gringel, Appenzell – 209 Zuschauer – Sr. Huber/Schrag.
Tore: 21. N. Ackermann (A. Rajeckis) 0:1. 22. E. Vogel (D. Gmür) 0:2. 22. D. Gmür (J. Karlsson) 0:3. 38. Rajeckis (S. Rakeseder) 0:4. 48. N. Tschirky (M. Hlozanka) 0:5. 48. J. Untersander (J. Neff) 1:5. 53. C. Fässler 2:5. 58. A. Blaser (J. Untersander) 3:5.
Strafen: keine Strafen gegen UH Appenzell, zweimal 2 Minuten gegen UHC Sarganserland.
UH Appenzell: Cedric Sutter, Sandro Dörig; Erik Lamminger, Yves Angehrn, Noah Bachmann, Christoph Fässler, Aurel Sutter; Marco Solenthaler, Marius Wolf, Jonas Neff, Maurin Dörig, Aldo Blaser; Manuel Rohner, Jerome Huwiler, Mauro Neff, Lars Moser, Rico Zahner; Manuel Rusch, Simon Inauen, Dario Fässler, Joel Untersander, Fabian Anderegg; betreut durch: Marco Mösli, Sandro Bösch und Viviane Manser.