Beim «Mayrhofen Ultraks» hatte es vom sogenannten «Vertical» bis zur 100-Kilometer-Distanz für jeden Trailrunner etwas dabei. Der Laufevent im Zillertal markierte zugleich das Ende der «Golden Trail National Series» (GTNS). Um in der Gesamtwertung zu erscheinen, mussten die Athletinnen und Athleten dieses Rennen unbedingt absolvieren, weshalb die ganze Konkurrenz aus der gesamten Saison an der Startlinie stand.
Jan Müller entschied sich für die 50-Kilometer-Distanz mit 3300 Höhenmetern. Der Start erfolgte gemeinsam mit den Teilnehmern einer anderen Distanzkategorie, was für Jan Müller bedeutete, dass er besonders gut auf seinen Körper hören musste, um nicht ein zu schnelles Anfangstempo anzuschlagen. Ihm stand ein langer Tag auf den malerischen Trails im Zillertal bevor. Bis Kilometer 40 lief alles nach Plan. Jan Müller konnte sich an seine Verpflegungsstrategie halten – ein entscheidender Faktor angesichts des warmen Sommertages Anfang September im Zillertal. Doch auf den letzten 10 Kilometern, einem Abstieg mit 1000 Höhenmetern, geriet Jan Müller in ein Energieloch. Trotz dieser Herausforderung kämpfte er sich nach 6:30 Stunden Laufzeit ins Ziel. «Das war das Härteste, was ich je gemacht habe», mit diesen Worten freute er sich über sein Top-zehn-Ergebnis.
Zur gleichen Zeit wie Jan Müller starteten Nadja Fässler und Roman Nef auf der 30-Kilometer-Runde in das letzte Rennen des GTNS-Jahres. Auch für sie galt, noch einmal alles zu geben, bevor dann die Saison zu Ende ist. Roman Nef fühlte sich an diesem Tag gut und teilte den ersten Anstieg von rund 2000 Höhenmetern perfekt ein. Im technischen Downhill überholte er weitere Konkurrenten. Es folgte ein Trail mit vielen Gegenanstiegen, die nach über 2 Stunden Laufzeit bei heissen Temperaturen besonders hart zu bewältigen waren – das spürte auch Roman Nef. Nach 3:06 Stunden erreichte er zufrieden das Ziel und blickte auf eine sehr erfolgreiche Saison zurück.
Nadja Fässler benötigt gewöhnlich die ersten 30 Minuten, um ihr «Wohlfühltempo» zu finden. Doch in Mayrhofen war das anders: Die gesamte Runde über kam sie nicht in ihren Lauffluss – wohl eine kleine Blockade im Kopf. Dennoch arbeitete sie sich gemeinsam mit einer Konkurrentin stetig nach vorne. Im letzten Downhill-Abschnitt entwickelte sich ein packender Zweikampf zwischen den beiden. Im Zuge dessen konnten sie zwei weitere Teilnehmerinnen überholen. Nach 3:15 Stunden erreichte Nadja Fässler das Ziel.
Sie übertraf ihre Ambitionen für diese Saison deutlich, indem sie sich den dritten Platz in der Gesamtwertung der «Golden Trail National Series» (auf DACH-Ebene) sicherte.