Simone Räss und Nadja Fässler gewinnen Transalpin Run 2023

Nach sieben Tagen, 225km Laufstrecke, 13‘400 Höhenmetern und einer Laufzeit von etwas mehr als 30 Stunden konnten Simone Räss und Nadja Fässler den sensationellen Sieg am Trailrunning Event in Prad am Stilfserjoch (ITA) feiern.

  • Simone Räss und Nadja Fässler erwiesen sich als unschlagbares Team.  (Bilder: zVg/sportograf.com)

    Simone Räss und Nadja Fässler erwiesen sich als unschlagbares Team. (Bilder: zVg/sportograf.com)

  • Die beiden Teams aus Appenzell mit (v.l.) Nicole Signer, Evelyne Manser, Nadja Fässler, Simone Räss.  (Bild: zVg)

    Die beiden Teams aus Appenzell mit (v.l.) Nicole Signer, Evelyne Manser, Nadja Fässler, Simone Räss. (Bild: zVg)

Am Samstag, 9. September, starteten Nicole Signer und Evelyne Manser (Skimo Appenzell) sowie Simone Räss und Nadja Fässler (Alpstein Power) zur 18. Auflage des Transalpin Runs in Lech (AUT). Die Teams erwarteten sieben Etappen durch Österreich, die Schweiz und Italien. Der Event war bis zum letzten Startplatz komplett ausgebucht. Es waren insgesamt 557 Läuferinnen und Läufer am Start.

Die beiden Appenzeller Teams starteten perfekt in das Rennen von Lech nach St.Anton am Arlberg gestartet und konnten am ersten Tag je einen sensationellen Sieg einlaufen. An der Startlinie zur zweiten Etappe waren die vier Appenzellerinnen mit den Leadershirts in ihrer jeweiligen Kategorie (Women Master und Women) zuvorderst anzutreffen. Die zweite Etappe führte von St.Anton am Arlberg nach Ischgl. Auch nach der zweiten Etappe konnten beide Teams erneut das Leadershirtüberstreifen. Das Team Alpstein Power konnte den Vorsprung gegenüber den Zweitplatzierten noch ausbauen.

Am Montag erwartete die vier Trailrunnerinnen eine happige Etappe von 42km / 2550hm. Evelyne Manser hatte bereits am Vortag, nach einem Fehltritt, mit Schmerzen am Oberschenkel zu kämpfen. Es sind aber wieder alle vier Athletinnen zu dieser Etappe gestartet. Simone und Nadja sind nach 6 Stunden 21 Minuten zum dritten Mal in der dritten Etappe als Siegerinnen ins Ziel gekommen.

Gesundheit geht vor

Nicole und vor allem Evelyne kämpften in dieser Etappe sehr und kamen dann zum Entscheid, dass Evelyne das Rennen nicht beenden konnte. Die Schmerzen waren zu stark und Evelyne wollte eine schlimmere Verletzung nicht riskieren. Nach der Diagnose bei Evelyne war klar, dass die restlichen Etappen nach Italien nicht gelaufen werden konnten. Nicole Signer nutzte aber die Möglichkeit, den Transalpin Run alleine als Individual-Runnerin fertig zu absolvieren.
Am Dienstag folgte die Etappe in die Schweiz in Richtung Klosters. Die drei Appenzellerinnen erfuhren an der Strecke stets viel Unterstützung, einige Fans reisten gar von Etappe zu Etappe mit. Nicole lief eine hervorragende Zeit und konnte eine weitere Etappe, leider ohne ihre Teampartnerin Evelyne Manser, fertiglaufen. Das Team Alpstein Power konnte auch in dieser Etappe den Sieg vor dem Team Liechtenstein feiern. Der Abstand zu den Verfolgerinnen war zu diesem Zeitpunkt bereits auf 34 Minuten angewachsen.

«Brutaler» Bergsprint

Die Wetterprognose zur Königsetappe am diesjährigen Transalpin Run hätte besser sein können, weshalb sie aus Sicherheitsgründen kurzfristig angepasst und nach Scoul verlegt wurde. Anstelle einer fast 50km langen Etappe, folgte eine gemütliche Zugfahrt und am Nachmittag dafür ein brutaler Bergsprint mit 7.5km Länge und 950hm. In dieser Etappe musste das Team nicht in den gleichen 2 Minuten einlaufen, sondern jede Läuferin konnte ihr eigenes Rennen absolvieren. Die Zeiten wurden dann addiert und so in die Wertung aufgenommen. Solche kurze Distanzen mit knackigen Aufstiegen sind nicht gerade die Lieblingsdisziplin von Simone. Mit 1 Stunde 9 Minuten überquerte Simone das Ziel und zeigte eine super Leistung. An diesem Tag konnte Nadja den Tagessieg bei den Frauen einlaufen mit einer Zeit von 58 Minuten. Den Tagessieg in der Teamwertung ging in dieser Etappe zum ersten Mal an das Team Liechtenstein. Das Team Alpstein Power büsste knapp 4 Minuten ihres Vorsprungs auf die Liechtensteinerinnen ein. Auch Nicole lief eine sensationelle Zeit und kam nach 1 Stunde 5 Minuten als 3. von allen Individual-Finishern in der Bergstation Motta Naluns an.

Vorsprung schmilzt weiter

Das Wetter wurde wieder besser und es folgte wie geplant die Etappe von Scoul nach St.Valentin auf der Haide am Reschensee. Die Erholung nach dem kräftezehrenden Bergspint war sehr wichtig. Simone konnte sich aber nicht wie gewünscht auf diese Etappe erholen. Das bedeutete, diese Etappe wurde zu einem Kampf. An diesem Tag war das Team Alpstein Power gefordert, und die vielen Trainingsläufe in der Vorbereitung erwiesen sehr wertvoll.

Simone und Nadja kennen die Stärken und Schwächen der anderen Athletin so gut, dass sie genau wussten, wie zu reagieren war. An diesem Tag konnten sie das Tempo der Verfolgerinnen des Teams Liechtenstein nicht mitgehen und verloren konstant an Zeit. Für die Supporter und auch Fans kostete dieser Tag viele Nerven und liess einige graue Haare «spriessen». Mit einem weiteren Rückstand von 9 Minuten überquerten die beiden das Ziel. Nun betrug der Vorsprung für die letzte Etappe noch gut 21 Minuten.

Tages- und Gesamtsieg erlaufen

Angespannt starteten Simone und Nadja zur letzten Etappe und waren dem grossen Traum – den Transalpin Run zu gewinnen – so nah. Schnell merkten sie, dass es wieder «passte» und beide starteten in diese Etappe wie in den ersten Tagen: zügig, konzentriert und stark in den Downhills, sogar noch zum Geniessen. Der Traum wurde schliesslich Wirklichkeit und beide durften nach etwas mehr als 4 Stunden zuerst einen erneuten Tagessieg und mit einer Gesamtzeit von gut 30 Stunden den Sieg in der Gesamtwertung Women des Transalpin Run 2023 feiern. Die Reaktionen und der Support aus der Heimat waren gigantisch.

Nicole Signer ist ebenfalls den kompletten Transalpin Run über die Alpen fertiggelaufen und dies in einer hervorragenden Zeit. Sie durfte sich als Individual-Finisherin feiern lassen.

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