Das erste Mal seit Werner Günthör vor 33 Jahren holt sich ein Schweizer die Goldmedaille an einer Hallen-Weltmeisterschaft. In Glasgow rettete Simon Ehammer bloss elf Punkte ins Ziel. Gejagt wurde der 24-Jährige vom Norweger Sander Skotheim, der Ehammer im abschliessenden 1000-Meter-Lauf alles abverlangte. Nach vier der fünf 200-Meter-Runden hatte es noch nicht nach einer Goldmedaille ausgesehen. Der entfesselte Skotheim zog an der Spitze davon, doch der Ausserrhoder kitzelte auf der letzten Runde noch einmal alles aus sich heraus. Mit einer deutlichen persönlichen Bestzeit von 2:46,03 Minuten erreichte Ehammer gerade noch rechtzeitig die Ziellinie. Zu seiner finalen Runde meinte der neue Weltmeister im SRF-Interview: «Nach 800 Meter habe ich realisiert, dass ich etwas zu langsam unterwegs bin.» Danach habe er sich gedacht: «Pinsel abe!»
Simon Ehammer ist in Stein aufgewachsen, wohnt mit seiner Verlobten Tatjana Meklau in Gais und gehört dem TV Teufen an. Am stärksten einzuschätzen ist der Mehrkämpfer in der Disziplin Weitsprung. In Glasgow vermochte Ehammer gleich in sämtlichen Disziplinen zu überzeugen – mit Ausnahme des Hochsprungs. Über 60 Meter verpasste er seine Bestmarke bloss um 1 Hundertstelsekunde. Im Weitsprung erreichte er 8,03 Meter. Im Kugelstossen schaffte er mit 14,39 Metern eine persönliche Saisonbestleistung. In den Disziplinen 60 Meter Hürden und Stabhochsprung war wiederum niemand besser als der Ausserrhoder Ausnahmekönner. Damit ging er mit genügend Vorsprung in den abschliessenden 1000-Meter-Lauf, obschon es dort bekanntlich noch einmal knapp wurde.