Zwyssig startete nach einigen Umteilungen in den Vortagen mit einem Unentschieden gegen den Berner Eidgenossen Graber Willy. Der Respekt dem Gegner gegenüber war indes beiden anzusehen, war der Sieg über Graber doch Zwyssigs Grundstein zu seinem ersten eidgenössischen Eichenlaub vor drei Jahren in Burgdorf. Nach zwei weitgehend mühelosen Siegen kam es gegen Matthias Siegenthaler zu einem weiteren Eidgenossenduell, welches jedoch zu Ungunsten des Appenzellers ausfiel. Trotz dieser Niederlage stand Zwyssig im fünften Gang wieder eine Eidgenossenhürde bevor. Gegen Niklaus Zenger behielt er jedoch die Oberhand und erarbeitete sich somit die Möglichkeit, sich den insbesondere dieses Jahr schwierig zu gewinnende Schwarzsee-Kranz zu ergattern. Dies gelang ihm nach ersten Unsicherheiten gegen Kilian von Weissenfluh auf eine eindrückliche Art und Weise. Somit fehlt dem Gaiser Eidgenossen einzig noch das Brünig-Eichenlaub, um seine Bergkranzsammlung zu komplettieren.
Kranzchancen erarbeiteten sich auch Michael Bless und Martin Hersche. Beiden Schwingern wollte das Wettkampfglück jedoch im entscheidenden Gang nicht beistehen. Während sich Bless während den ersten fünf Gängen bereits von Matthias Sempach und Christian Stucki das Sägemehl vom Rücken wischen lassen musste, war die Paarung gegen Matthias Aeschbacher, einen der wohl stärksten Nichteidgenossen auch nicht sonderlich zu Bless‘ Gunsten ausgelegt. Nach hartem Kampf musste der Gaiser die Stärke seines Gegners anerkennen. Ebenso lieferte der Innerrhoder Martin Hersche erfreuliche Resultate. Während er in den ersten vier Gängen einzig gegen den Berner Hoffnungsträger Remo Käser den Platz als Verlierer verlassen musste, standen ihm in den letzten beiden Gängen zwei Eidgenossen gegenüber. Leider war die Hypothek sowohl gegen Thomas Zaugg als auch gegen Florian Gnägi zu gross und auch für Hersche geriet das erstrebte Eichenlaub in weite Ferne. Marcel Kuster vergab seine Chancen bereits im zweiten Gang, nachdem ihm gegen den äusserst unbequemen Berner Michael Moser kein Sieg gelingen wollte. Nachdem er bereits zum Auftakt gegen den Eidgenossen Niklaus Zenger Verlustpunkte hinnehmen musste, mussten die Kranzambitionen nach der Niederlage im fünften Gang gegen Willy Graber endgültig begraben werden.
Zum Festsieger kürte sich Schwingerkönig Matthias Sempach. Während er den Schlussgang mit fünf souveränen Siegen erreichte, musste sein Gegner erst über das Ausschwingen ermittelt werden. Im eher unspektakulär geführten Schlussgang gegen seinen Verbandskollegen Christian Stucki genügte Sempach ein Unentschieden, um sich vor 3450 Zuschauern zum alleinigen Festsieger küren zu können.
Appenzellerland | 19.06.2016 | 22:47 Uhr
hr/tm/lr
Schwarzsee: Zwyssig rettet die Appenzeller
Die Ostschweizer Fahnen wurden einzig von den beiden Eidgenossen Raphael Zwyssig und Daniel Bösch hoch gehalten. Mit je vier Siegen, einer Niederlage und einem gestellten Gang rangierten beide Schwinger als einzige Ostschweizer unter den erlauchten Kranzgewinner.