Die kleine Appenzeller Delegation wurde wiederum vom Herisauer Eidgenossen Martin Roth angeführt. Sein bisheriger Leistungsausweis hielt berechtigte Hoffnungen aufrecht, dass auch die Appenzeller mit einem möglichen Eichenlaub zurückkehren können. Zum Auftakt bekam es Roth mit dem Urner Kantonalfestsieger und Innerschweizer Nachwuchshoffnung Lukas Bissig zu tun. In einem abwechslungsreichen Gang, dessen Entscheidung auf beide Seiten hätte fallen können, mussten am Ende aber die Punkte geteilt werden. In den folgenden drei Gängen erkämpfte sich der Herisauer mit drei Siegen und deren Maximalnoten eine hervorragende Ausgangslage. Den wohl spektakulärsten Sieg feierte er im Eidgenossenduell gegen Jonas Burch. Bereits im hohlen Kreuz stehend gelang Roth die eindrückliche Wende, welche zum siegbringenden Wurf führte. Entsprechend hielt Roth im Anschluss eine mögliche Schlussgangqualifikation praktisch in den eigenen Händen. Die Hürde gegen Pirmin Reichmuth war allerdings zu gross und diese Ambitionen mussten schnell begraben werden. Vor dem abschliessenden Gang konnte nur spekuliert werden, mit welcher Punktzahl die Kranzränge erreicht werden können. Im Duell gegen den ebenfalls stark aufschwingenden Innerschweizer Teilverbandskranzer Ueli Rohrer war klar, dass zumindest die Minimalnote vermieden werden sollte. In einem tendenziell ereignisarmen Gang wurden ein weiteres Mal die Punkte geteilt. Erst nach Abschluss aller Gänge wurde klar, dass sich auch Roth unter die glücklichen Kranzgewinner reihen durfte. Dies gelang ihm als einziger Schwinger mit «nur» drei Siegen, was entsprechend auf die gute Notengebung in den ersten vier Gängen zurückzuführen war. Mit seiner an diesem Tag gezeigten Leistung ein überaus verdienter Lohn, zumal sich vier seiner sechs Gegner ebenfalls unter die Kranzgewinner reihen konnten.
Wittenwilers Hoffnungen schnell geplatzt
Einen ebenfalls ansprechenden Wettkampf zeigte der Schwellbrunner Roman Wittenwiler. Allerdings zeigte sich auch bei ihm die Härte eines Bergkranzfestes, an welchem verpasste Siege oftmals mit noch grösseren Hürden zu bewältigen sind. Zwar startete er gegen Roland Reichmuth mit einem Sieg, musste sich dann aber in den folgenden drei Gängen mit Verlustpunkten zufriedengeben. Vor dem abschliessenden Gang durfte er mit einer Maximalnote ebenfalls noch auf einen möglichen Kranzgewinn hoffen, wenngleich dies im Nachhinein betrachtet ebenfalls nicht gereicht hätte. Die ihm gestellte Aufgabe war aber mit dem heimischen Mythenverbändler Mike Müllestein alles andere als einfach. Die leider allzu schnell erlittene Niederlage zerstörte aber dann auch die letzten Hoffnungen. Einen rabenschwarzen Tag erwischten die beiden Gaiser Thomas Kuster und Marcel Mösli. In all ihren Gängen konnte leider kein Sieg errungen werden, weshalb für sie der Wettkampf bereits nach vier Gängen zu Ende ging.
Taktischer Schlussgang führt zu Gigers Triumph
Mit Spannung erwartete man das angekündigte Comeback von Unspunnensieger Samuel Giger und das lang ersehnte Duell gegen Pirmin Reichmuth. Diese Angelegenheit verlief im Endeffekt aber relativ einseitig, zumal sich Giger bereits nach relativ kurzer Gangdauer als Sieger ausrufen lassen konnte. Auch in den folgenden Gängen trat der gebürtige Appenzeller in bestechender Form auf und reihte einen Sieg dem anderen hinterher. Auch die restlichen Nordostschweizer überzeugten, weshalb es im Schlussgang zum Aufeinandertreffen mit dem Toggenburger Werner Schlegel kam. Im Wissen darum, dass Giger ein gestellter Schlussgang zum Sieg reichen würde, wurde der Schlussgang entsprechend taktisch gestaltet. Sein Widersacher versuchte den einen oder anderen Angriff zu starten, welche aber geschickt abgewehrt wurden. Das wohl erträumte, aber keinesfalls selbstverständliche Comeback von Giger wurde nach dem gestellten Schlussgang gleich mit dem Triumph honoriert. Von den insgesamt 14 abgegebenen Kränzen sicherten sich die gastgebenden Innerschweizer acht, die Nordostschweizer deren fünf Kränze, während sich die Nordwestschweizer mit einem Kranzgewinn begnügen mussten.