Reto Koch verpasst den Bergkranz

Mit dem ersten Bergklassiker der Saison auf dem Stoos ob Schwyz sind am vergangenen Sonntag erstmals in dieser Saison die drei grossen Teilverbände aufeinandergetroffen. Von den 13 abgegebenen Kränzen holten sich die Nordostschweizer nur zwei Exemplare, wobei zwei Appenzeller knapp daran vorbeischrammten.

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Patrick Schmid (rechts) zeigte auf dem Stoos einen soliden Auftritt. (Bilder: zVg / Lorenz Reifler)

    Patrick Schmid (rechts) zeigte auf dem Stoos einen soliden Auftritt. (Bilder: zVg / Lorenz Reifler)

  • Reto Koch (rechts) verpasst seinen zweiten Bergkranz.

    Reto Koch (rechts) verpasst seinen zweiten Bergkranz.

  • Martin Roth (oben) fehlt im Endeffekt der berüchtigte Viertelpunkt zum Kranzgewinn.

    Martin Roth (oben) fehlt im Endeffekt der berüchtigte Viertelpunkt zum Kranzgewinn.

  • Schwingerkönig Joel Wicki entscheidet das erste Bergkranzfest der Saison für sich.

    Schwingerkönig Joel Wicki entscheidet das erste Bergkranzfest der Saison für sich.

Die Appenzeller waren mit vier Athleten im Nordostschweizer Team vertreten. Vor dem sechsten Gang wurde wie immer spekuliert, mit welcher Punktzahl die Kranzränge erreicht werden könnten. Im Nachhinein ist klar, dass mit dem Gontner Reto Koch nur ein Appenzeller wirklich bis am Schluss um die Kränze mitgeschwungen hat.

Der Auftakt in das Fest gelang dem Innerrhoder Sennenschwinger mit einer Maximalnote ausgezeichnet. In der Folge wechselten sich Niederlage und Sieg stets ab, wobei er gegen die beiden Innerschweizer Eidgenossen Mike Müllestein und Christian Schuler bereits nach kurzer Gangdauer die Niederlage anerkennen musste. Dennoch hätte ihm ein abschliessender Sieg zum zweiten Bergkranz seiner Karriere gereicht. Mit dem Innerschweizer Teilverbandskranzer Michael Müller bekam er eine passende Chance. Ähnlich wie Koch bevorzugt auch Müller die Schwingweise in den Griffen, und von den körperlichen Voraussetzungen sind sie sich ebenfalls ähnlich. Leider hatte Koch aber erneut das Glück nicht auf seiner Seite und entsprechend schwanden die Hoffnungen auf den zweiten Bergkranz.

Dennoch war es einmal mehr ein guter Auftritt des Innerrhoders , wenngleich er solch entscheidende Gänge derzeit nicht mit dieser Konsequenz entscheiden kann wie noch im vergangenen Jahr.

Roth fehlt Viertelpunkt

Der Herisauer Eidgenosse Martin Roth startete nicht wirklich wunschgemäss in seinen Wettkampf. Gegen den Rothenthurmer Routinier Christian Schuler musste er gleich zu Beginn eine Niederlage, zwar die letzte an diesem Tag, einstecken. Die zwei folgenden Gänge dominierte Roth, konnte die Entscheidung allerdings erst in den letzten Minuten herbeiführen. In den nächsten zwei Gängen, welche beide Male gestellt endeten, wäre etwas mehr Entscheidungskraft nötig gewesen, um sich eine bessere Ausgangslage für den sechsten Gang zu erkämpfen. Im entscheidenden Gang holte Roth gegen den Innerschweizer Eidgenossen Alex Schuler zwar nochmals die Maximalnote ab, im Endeffekt fehlte ihm aber der ärgerliche Viertelpunkt für den Kranzgewinn.

Am meisten Pech im Appenzeller Lager hatte Roths Klubkollege Andrin Poltera, der den Wettkampf nach der Niederlage im ersten Gang verletzungsbedingt aufgeben musste. Es bleibt zu hoffen, dass sich das Ausmass dieser Verletzung in Grenzen hält und Poltera baldmöglich wieder auf die Schwingplätze zurückkehren kann.

Im Weiteren war auch noch der Innerrhoder Patrick Schmid im Einsatz. Er startete verheissungsvoll in den Wettkampf, verfehlte aber letztlich mit je zwei Siegen, Punkteteilungen und Niederlagen ein mögliches Eichenlaub deutlich.

König Wicki souverän

Eine beeindruckende Vorstellung lieferte der amtierende Schwingerkönig Joel Wicki. Er besiegte all seine Gegner, darunter vier Eidgenossen. Im Schlussgang hatte er gegen den Schwyzer Eidgenossen Mike Müllestein zwar eine heikle Situation zu überwinden, siegte aber nach rund dreieinhalb Minuten mittels einer Kurz-Fussstich-Kombination souverän. Die Innerschweizer konnten nach der letztjährigen Schmach eine gute Reaktion zeigen. Von den 13 Kränzen erkämpften sie sich derer acht, die Berner Delegation derer drei und die Nordostschweizer bloss zwei Exemplare. Für die Nordostschweizer dürfte das Endergebnis enttäuschend sein, zumal sich nur Armon Orlik und Marcel Räbsamen in den Kranzrängen halten konnten. Weitere Spitzenschwinger wie Domenic Schneider oder auch Roger Rychen mussten den Nachhauseweg ohne Eichenlaub antreten.

Stucki sagt Adieu

Nebst dem Bergfest auf dem Stoos fand auch das Seeländische Gauverbandsfest in Lyss statt. Hierbei hatte mit Christian Stucki einer der ganz grossen Namen seinen letzten Auftritt. Für den Schwingerkönig von 2019, Unspunnen- und Kilchbergsieger endete eine eindrückliche Karriere mit dem einen Auftritt in dieser Saison. Nachdem er im vierten Gang gegen den Emmentaler Eidgenossen Christian Gerber noch das Nachsehen gehabt hatte, gelang Stucki im Schlussgang die Revanche. Mit nunmehr 134 Kränzen beendet Christian Stucki seine Aktivkarriere vor der eigenen Haustüre mit einem Kranzfestsieg.

Ranglistenauszug Stoos: 1. Wicki Joel, Sörenberg; 4a. Müllestein Mike, Steinerberg; 6b. Orlik Armon, Maienfeld; 7b. Räbsamen Marcel, Müselbach (alle mit Kranz).

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