Bei der diesjährigen ENST-Austragung wurden Kategoriensieger in den Jahrgängen 2007, 2008 und 2009 gesucht. Rund 150 Nachwuchsschwinger aus allen Teilverbänden kämpften im Wallis nicht nur um den Sieg, sondern auch um die begehrten Doppelzweige. Das eher bescheidene Abschneiden des Nordostschweizer Schwingerverbands (NOSV) in den vergangenen Ausgaben hatte insbesondere im Appenzeller Verband zu einer Überarbeitung des Konzepts im Bereich des Jungschwingerwesens geführt.
Mit dem Gewinn von zehn Doppelzweigen gab es für den NOSV immerhin drei Auszeichnungen mehr als vor drei Jahren. Mit dem Einzug in den Schlussgang oder einem Kategoriensieg wollte es abermals nicht klappen. Zwei Siege sicherte sich der Innerschweizer Verband und einmal blieb der Sieg in der Südwestschweiz. Die Berner gingen wie der NOSV leer aus, drangen aber in jeder Kategorie in den Schlussgang vor und sicherten sich mit 16 Zweigen die meisten Auszeichnungen aller Teilverbände.
Viele Kategoriensieger früherer Austragungen haben es später bei den Aktivschwingern zu eidgenössischem Eichenlaub geschafft. Kilian Wenger und Joel Wicki krönten ihre Karriere sogar mit dem Königstitel. Und Samuel Giger triumphierte am Kilchberg- und am Unspunnen-Schwinget. Auf der anderen Seite gehören Fabian Staudenmann oder Werner Schlegel heutzutage zu den absoluten Spitzenschwingern, haben aber am ENST nie den Kategoriensieg gefeiert. Nick Alpiger verpasste seinerzeit sogar die Auszeichnung. Das heisst: An einem Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag könnten spätere Schwingerkönige entdeckt werden, doch ein Garant für späteren Erfolg ist ein gutes Abschneiden am ENST nicht.
Marco Graf souverän
Der dem Schwingclub Wolfhalden angehörende Marco Graf hatte in der aktuellen Saison mit Verletzungen zu kämpfen. Dennoch gelang ihm die Qualifikation für den Jahreshöhepunkt in der Kategorie 2009 mit sechs Zweigen souverän. In Sion startete er verheissungsvoll in den Wettkampf. Nach seinem Auftaktsieg musste Marco Graf gegen den Schwyzer Franco Föhn als Verlierer vom Platz. In der Folge blieb er wieder zweimal siegreich und hatte gar berechtigte Hoffnungen auf den Schlussgangeinzug. Eine Punkteteilung im fünften Gang warf ihn allerdings aus dieser Entscheidung. Mit einem abschliessenden Sieg sicherte er sich letztlich souverän den Zweig.
Auch der Gaiser Sandro Fitze kämpfte bis zuletzt um das Eichenlaub. Leider gelang ihm im entscheidenden Gang nicht der erhoffte Sieg, weshalb er ohne Zweig den Heimweg antreten musste. Von insgesamt 15 abgegebenen Zweigen sicherten sich die Nordostschweizer und die Berner je fünf Exemplare. Der Sieg blieb dank Noé Girard aber in der Südwestschweiz.
Flavio Sutter unterliegt Kategoriensieger
Auch in der mittleren Kategorie hatten die Appenzeller Grund zum Jubeln. Der Teufner Flavio Sutter war bereits im Vorfeld als Nordostschweizer Hoffnungsträger gehandelt worden. Mit drei Siegen, zwei Punkteteilungen und einer Niederlage gegen den späteren Festsieger Janis Wittwer ergatterte er sich den Zweig. Beachtenswert ist, dass sich vier seiner sechs Gegner ebenfalls das Eichenlaub sichern konnten, was wiederum für die Leistung Flavio Sutters spricht. Er hätte unter Umständen sogar Schlussganghoffnungen hegen dürfen, die Niederlage gegen Janis Wittwer zerstörte diese jedoch.
Werner Rusch galt ebenfalls als möglicher Appenzeller Trumpf. In den ersten vier Gängen musste er aber stets über die volle Zeit, weshalb er seine Träume schon früh begrub. Sepp Inauen zog einen rabenschwarzen Wettkampftag ein. Er verpasste die angestrebten Ränge deutlich. Ursin Höhener und Silvan Koch kamen als Ersatzschwinger nicht zum Einsatz. Der Sieg ging dank Janis Wittwer in die Innerschweiz. Er besiegte im Schlussgang den Emmentaler Remo Scheuner.
Chancenlose Appenzeller bei 2007ern
Den wohl schwierigsten Stand hatten die Appenzeller in der ältesten Kategorie 2007. Die beiden Gaiser Andy Stricker und Silvan Sutter gerieten bereits früh in Rücklage. Silvan Sutter gelang mit zwei abschliessenden Siegen zwar noch etwas Resultatkosmetik, für den Zweig waren davor aber zu viele Punkte verloren gegangen. Ähnlich erging es Andy Stricker. Im letzten Auszeichnungsrang gelang es dem NOSV gerade noch, sich zwei Zweige zu sichern. Der Sieger Luc Bissig kam aus dem Innerschweizer Verband. Im Schlussgang hatte mit Tobias Lauper ein Berner das Nachsehen.
Rangliste: www.esv.ch