Koch erkämpft sich sensationell den Brünigkranz

Mit dem Brünigschwinget ging das zweitletzte Bergkranzfest der diesjährigen Saison am Sonntag, 31. Juli, mit einigen Überraschungen über die Bühne. Zur gleichen Zeit standen einige Appenzeller auch am traditionellen Rickenschwinget im Einsatz.

  • Reto Koch (oben) sichert sich auf dem Brünig sensationell seinen ersten Bergkranz. (Bilder: Lorenz Reifler)

    Reto Koch (oben) sichert sich auf dem Brünig sensationell seinen ersten Bergkranz. (Bilder: Lorenz Reifler)

  • Thomas Kuster (links) startete seine Aufholjagd leider zu spät.

    Thomas Kuster (links) startete seine Aufholjagd leider zu spät.

  • Auch der Urnäscher Andrin Poltera (links) verpasste den Kranz.

    Auch der Urnäscher Andrin Poltera (links) verpasste den Kranz.

  • Martin Roth (links) konnte nicht an seine Leistungen vor Wochenfrist anknüpfen und verpasste den Kranz deutlich.

    Martin Roth (links) konnte nicht an seine Leistungen vor Wochenfrist anknüpfen und verpasste den Kranz deutlich.

  • Domink Schmid (rechts) musste sich dem späteren Festsieger Adrian Walther geschlagen geben.

    Domink Schmid (rechts) musste sich dem späteren Festsieger Adrian Walther geschlagen geben.

Die Gäste aus der Nordostschweiz mussten etliche Abmeldungen in Kauf nehmen. Auch die Appenzeller mussten sich anderweitig organisieren, nachdem sich sowohl Martin Hersche, Raphael Zwyssig als auch Michael Bless abgemeldet haben. Mit Reto Koch, Naim Fejzaj, Andrin Poltera und Dominik Schmid konnten andere Appenzeller in die Bresche springen. Mit Abstand den besten Wettkampftag erwischte der Innerrhoder Reto Koch. Ähnlich wie bereits vor Wochenfrist am Weissenstein Schwinget startete Koch auch auf dem Brünig ausgezeichnet in den Wettkampf. Mit zwei Siegen fand er sich in der Zwischenrangliste nach dem ersten Wettkampfdrittel sehr weit vorne. Nach der Niederlage gegen den Berner Oberländer und ehemaligen Brünigsieger Bernhard Kämpf kehrte Koch wieder auf die Siegerstrasse zurück, ehe er im fünften Gang gegen den Eidgenossen Simon Anderegg erneut als Verlierer vom Platz musste. Im sechsten Gang wurde ihm der junge Innerschweizer Teilverbands- und Bergkranzer Lukas Bissig zugeteilt. Koch liess sich, im Gegensatz zum Weissenstein Schwinget, dieses Mal nicht beirren. Bereits im ersten Zug bezwang der Innerrhoder seinen Kontrahenten mittels Kurz und realisierte hierdurch seinen ersten Bergkranz seiner Karriere. Dass ihm dies gleich noch am prestigeträchtigen Brünigschwinget gelang, kann als äusserst starke Leistung bewertet werden.

Kusters Aufholjagd kommt zu spät

Weniger glücklich kämpften die restlichen Appenzeller. Der Gaiser Teilverbandskranzer Thomas Kuster musste gleich zu Beginn zwei Niederlagen in Kauf nehmen. Im Anschluss vermochte er zwar Punkte aufzuholen, dennoch war der Kranz bereits nach vier Gängen nicht mehr zu realisieren. Im Endeffekt blieb er allerdings nur einen halben Punkt hinter den begehrten Kränzen. Auch der Hundwiler Domink Schmid vergab seine Chancen frühzeitig. Der abschliessende Sieg im sechsten Gang hievte ihn zwar in der Schlussrangliste wieder etwas nach vorne, für das begehrte Eichenlaub reichte es dennoch nicht mehr. Der einzige Appenzeller Eidgenosse Martin Roth konnte nicht an seine Leistungen vor Wochenfrist anknüpfen und der zweite Bergkranz in dieser Saison geriet auch für ihn bereits früh ausser Reichweite. Ähnlich erging es auch Andrin Poltera und Naim Fejzaj. Dennoch konnten wohl wertvolle Erfahrungen im Hinblick auf die noch bevorstehenden Kranzfeste gesammelt werden.

Walther mit fadem Beigeschmack zu erstem Brünigsieg

Bereits der erste Gang sorgte für einige Überraschungen. So mussten sich die beiden Topfavoriten Samuel Giger und Pirmin Reichmuth überraschend schnell gegen Matthias Aeschbacher beziehungsweise Adrian Walther geschlagen geben. Für beide Schwinger war dies gleichbedeutend mit ihrer ersten Saisonniederlage. Walther seinerseits kam in seinem dritten Gang aufgrund eines technischen Fehlers des Kampfrichters zu einem wegweisenden Sieg, obwohl die Kampfdauer bereits abgelaufen war. In der Folge qualifizierte er sich gegen den jungen Toggenburger Werner Schlegel für den Schlussgang, welchen er vor rund 6’500 Zuschauerinnen und Zuschauer bezwingen konnte. Auf dem Ehrenplatz klassierte sich Samuel Giger, welcher sich nach seiner Auftaktniederlage fünf Siege in Folge gutschreiben konnte.

Drei Sieger am Rickenschwinget

Auch auf der Rickenpasshöhe wurde am Sonntag geschwungen. Die Appenzeller entsendeten auch hier eine kleine Delegation, wobei sie im Kampf um die Spitzenränge kaum ein Mitspracherecht hatten. Als bester Appenzeller klassierte sich der Urnäscher Kranzschwinger Werner Keller auf dem zehnten Schlussrang.  Er musste hingegen eine deutliche Aufholjagd starten, nachdem er die beiden ersten Duelle noch verloren hat. Gewonnen wurde das für einmal eher dünn gesäte Teilnehmerfeld von gleich drei Schwingern. Der gestellte Schlussgang zwischen dem Innerschweizer Gast Joel Kessler und dem Amdner Pirmin Gmür ermöglichte es sowohl Tobias Riget als auch Andreas Niederer zu Kessler aufzuschliessen. Für alle drei Schwinger ist dies gleichbedeutend mit dem ersten Sieg auf dem Ricken.

Ranglistenauszug:

Brünig:

1.Walther Adrian, Habstetten

2.Giger Samuel, Ottoberg

8d.Koch Reto, Gonten (alle mit Kranz)

Ricken:

1a.Kessler Joel, Siebnen

1b.Riget Tobias, Schänis

1c.Niederer Andreas, Gähwil

10a. Keller Werner, Urnäsch

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