Der Innerrhoder Eidgenosse Martin Hersche führte die kleine Appenzeller Delegation an. Bereits zum Auftakt musste er sich mit Damian Ott, einem der Kronfavoriten auf den Festsieg, duellieren. In einem animierten Auftakt, bei dem der St. Galler etwas mehr Akzente setzen konnte als der Innerrhoder, mussten letztendlich die Punkte geteilt werden. In den folgenden Gängen blieb Hersche gegenüber all seinen Gegnern siegreich. Vor dem abschliessenden sechsten Gang rangierte er auf dem zweiten Platz. Da Domenic Schneider und Damian Ott ex aequo den ersten Zwischenrang belegten, verpasste Hersche den Schlussgang. Mit einem Sieg zum Abschluss hätte er aber bei einem gestellten Schlussgang die Möglichkeit auf einen geerbten Festsieg gehabt. Mit dieser Aussicht vor Augen stellte er sich dem Duell gegen den diesjährigen St. Galler Kantonalfestsieger Marco Good. In einem eher ereignisarmen Gang musste Hersche nach Ablauf der Zeit ein zweites Mal die Punkte teilen und fiel entsprechend vorzeitig aus der Entscheidung. Dennoch holte er sich souverän den wohlverdienten Kranz und durfte mit diesem Unterfangen das nunmehr 50. Mal vor die Ehrendamen treten.
Schläpfer chancenlos
Ebenfalls gute Aussichten auf einen möglichen Kranzgewinn hegten mit Markus Schläpfer, Andrin Poltera und Sepp Fuster drei weitere Appenzeller. Die wohl undankbarste Aufgabe wurde indes Schläpfer zuteil. In einem physisch unterschiedlichen Kampf stellte er sich dem Zürcher Hünen und Eidgenossen Samir Leuppi. Die Entscheidung fiel bereits in der ersten Minute, leider zu Ungunsten des Appenzellers. Poltera duellierte sich gegen den Zürcher Teilverbandskranzer Marco Nägeli. Dem Urnäscher gelang es in der vorgegebenen Zeit nicht, einen siegbringenden Wurf herbeizuführen, weshalb letztendlich beide Athleten ohne Kranzgewinn blieben. Die wohl beste Möglichkeit hatte Sepp Fuster. Diese wurde ihm zugestanden, nachdem er unter anderem im fünften Gang den Zürcher Teilverbandskranzer Nicola Wey besiegen konnte. Leider konnte Fuster diese Chance nicht nutzen und reihte sich ebenfalls hinter den Kranzgewinnern ein.
Ott triumphiert erstmals in dieser Saison
Die restlichen Appenzeller hatten das Wettkampfglück nicht auf ihrer Seite und fielen bereits vor dem abschliessenden Gang aus dem Rennen um das Eichenlaub. Im Schlussgang kam es zum Aufeinandertreffen der beiden Favoriten Domenic Schneider und Damian Ott. Während sich Schneider in dieser Saison bereits einen Kranzfestsieg sichern konnte, stand Ott bis anhin noch ohne Vollerfolg da. Dies sollte sich ändern. Nach etwas mehr als fünf Minuten gelang Ott mittels innerem Haken die Erlösung. Rechtzeitig auf die beiden Highlights auf der Schwägalp und dem Jubiläumsfest scheint Ott seine Bestform wieder gefunden zu haben.
Dramatik pur in Burgdorf
Am Berner Kantonalschwingfest in Burgdorf wurde die Nordostschweiz durch Samuel Giger und Armon Orlik vertreten. Beide Schwinger zeigten einen hervorragenden Wettkampf, welcher für Giger gar souverän in den Schlussgang führte. In einem packenden Duell gegen Fabian Staudenmann verlor Giger aber wohl in den letzten Sekunden des Ganges noch. Somit bleibt der Triumph des Innerschweizers Martin Grab im Jahr 2005 immer noch der letzte Sieg eines Gastes am Berner Kantonalschwingfest.