Gute Leistung reicht nicht für Weiterkommen

Der 2.-Liga-Aufsteiger Tägerwilen setzt sich in Bühler mit 1:2 knapp durch. Eine sehr gute erste Halbzeit, in der aber die Chancen zu wenig genutzt wurden, reichte für den FC Bühler gegen die technisch versierte Mannschaft vom Bodensee nicht aus.

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Die Taktik vom neuen Trainer Onur Cinar war recht schnell klar. Die starken Thurgauer spielen lassen und mit Kontern Nadelstiche setzen. Die Thurgauer fanden sich erstaunlich schnell mit dem schnellen Plastikbelag in Bühler zurecht und kombinierten gefällig. Die massierte Abwehr des FC Bühler liess jedoch ein Eindringen in den Strafraum nicht zu. Das Heimteam brauchte eine gute Viertelstunde um erstmals gefährlich zu werden. Elvedin Omerovic spekulierte richtig und konnte nach einem Fehler eines Verteidigers aus guter Position abschliessen und auf Torjubel hoffen. Sein Schuss ging neben das Tor. Nach dieser Aktion ging ein Ruck durch das Team und Bühler merkte, dass auch gegen diesen übermächtig scheinenden Gegner etwas drin liegt. In der 19. Minuten fand ein langer Ball den Weg zu Beni Hermann. Hermann, ebenfalls mit einer feinen Technik ausgestattet, schaffte es, sich gegen drei Verteidiger und den Torhüter durchzusetzen und mit etwas Glück die Führung für den FC Bühler zu erzielen. Wenige Minuten später versuchte es Hermann mit einem Weitschuss, der nicht weit über die Latte flog. Ein Zeichen, dass Bühler definitiv im Spiel angekommen war. Trotz grosser Hitze und der Feststellung, dass die Thurgauer physisch den besseren Eindruck machten, spielte Bühler plötzlich toll. Und genau in dieser Phase fiel der Ausgleich. Einen flachen Ball konnte Torwart Dunder nicht mehr erreichen. Der mitgelaufene Aussenstürmer legte überlegt auf seinen Mitspieler zurück, der mit einem präzisen Flachschuss das 1:1 markierte. Erstaunlicherweise führte der Gegentreffer nicht zu Verunsicherung beim FCB. Im Gegenteil. Die Jungs von Trainer Cinar spielten weiterhin gut mit und hatten in der 35. und 36. Minute zwei grosse Chancen. Zuerst traf Dimitri Waldburger nur die Latte aus spitzem Winkel und in derselben Aktion befreiten die Gäste nur mit Mühe aus dem Getümmel. Wieder zwei Minuten später kam Captain Din Salihovic im Strafraum an den Ball und verzog aus sieben acht Metern klar. Das 2:1 hätte zu diesem Zeitpunkt fallen sollen. In den letzten Minuten vor der Pause zeigte aber auch der 2.-Ligist wieder gelungene Aktionen und zweimal rettete Matijas Dunder sehr gut.
Dass Bühler zum Pausentee nicht in Führung lag, musste einzig und alleine der mangelnden Chancenauswertung zugeschrieben werden, denn die klareren Möglichkeiten hatten die Rotbächler. Und die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Langer Ball aus dem Mittelfeld, Beni Hermann legt per Kopf quer auf Din Salihovic und dieser traf zur vermeintlichen Führung für seine Farben. Doch der Schiedsrichter entschied auf Abseits. Es war eine Millimeterangelegenheit und wohl die einzige Fehlentscheidung des sonst sehr guten Schiedsrichters. Im Anschluss nahm der Druck der Gäste zu. Die Kräfte bei Bühler liessen nach, wogegen die Thurgauer über eine herausragende Fitness verfügten. So zog der 2. Ligist in den folgenden zwanzig Minuten ein regelrechtes Powerplay auf. Bühlers Abwehr hielt vorerst noch dicht. Ein Kopfball in der 52. Minute aus allerbester Position flog über die Latte. In der 58. Minute hatte Bühler auch Glück, dass ein Penaltypfiff gegen sie ausblieb. Nach 65. Minuten halfen sich Pedaci und Lendenmann gegenseitig um einen Gegentreffer zu vermeiden. Aber eine Minute später war es dann soweit. Ein langer Ball aus halblinker Position fand auf dem zweiten Pfosten einen Abnehmer. Der präzise Kopfball flog in die weite Ecke und die Gäste lagen erstmals in Führung.
Bühler versuchte zu reagieren und wechselte noch zweimal. Die spielerische Qualität des FC Tägerwilen, verhinderte aber, dass Bühler nochmals in Spiel kam. Der Ball zirkulierte gekonnt in den Reihen des Oberklassigen. Bühler versuchte sein Glück, wenn in Ballbesitz, mit langen Bällen und Schüssen aus der Distanz. Zwar senkte sich ein Santos-Geschoss fünf Minuten vor dem Ende noch gefährlich, doch zum ersehnten Luckypunch kam es nicht mehr. Bühler darf mit der Gezeigten Leistung zufrieden sein. Einem starken Gegner boten sie lange Paroli und mit etwas mehr Abgeklärtheit in der ersten Halbzeit, wäre sogar eine Sensation drin gelegen.

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