Die Thurgauer reisten mit grossem Anhang an und sorgten so für gute Stimmung auf der Göbsimühle. Für die Gäste lohnte sich der Reiseaufwand, konnten sie nämlich mit dem drei Punkten im Gepäck nach Hause fuhren
Der FC Bühler dümpelt diese Saison im Tabellenmittelfeld herum. Das Team von Gianni Pinto ist aber für Expoits bekannt und so wollte es auch im letzten Heimspiel dem Tabellenführer ein Bein stellen. Die Partie begann sehr ausgeglichen, sogar mit einigen Vorteilen für die Rotbachelf. Die erste Torszene gehörte in der 13. Minute Wassili Widmer. Gut lanciert über seine Seite, setzte er sich durch und schloss aus ziemlich spitzem Winkel ab. Es fehlte nicht viel. Kurz darauf Gefahr im Strafraum des FC Bühler. Eine tolle Ballestafette mit guter Flanke versuchte der Mittelstürmer akrobatisch mittels Fallrückzieher zu versenken. Sein Risiko wurde nicht belohnt, denn statt Held sorgte seine Aktion für Schmunzeln. Und es entwickelte sich eine gute, abwechslungsreiche 4.-Liga-Partie. Der sehenswerteste Spielzug der gesamten Partie ereignete sich in der 25. Minute und es war der FCB, der dafür verantwortlich war. Über mehrere Stationen kam Din Salihovic im Strafraum zum Ball. Die Thurgauer verteidigten aber gut und konnten Salihovic abdrängen, weswegen sein Schuss nur zu einem Eckball führte. Zwei Zeigerumdrehungen später waren wieder die Gäste am Zug. Sie bejubelten bereits einen Treffer, der ebenfalls gekonnt herausgespielt wurde; aber zu früh, denn der sehr gute Schiedsrichter annullierte den Treffer zu Recht wegen einer Abseitsposition. Und wieder nur zwei Minuten später donnerte Elvedin Omerovic aus vollem Lauf den Ball haarscharf über die Latte. Es war wirklich zum Zungen schnalzen, so gut wurden die Zuschauer von den beiden Teams unterhalten. In den letzten zehn Minuten vor der Pause konnte Amriswil nochmals einen Gang höher schalten. Es war teilweise schon beeindruckend, wie gut sich die Techniker aus dem Thurgau mit dem Kunstrasenbelag in Bühler anfreundeten. Sie liessen den Ball gut zirkulieren. In der 35. Minute hatte Bühler noch Glück, als ein Gästespieler aus bester Position daneben zielte. Nach 37 Minuten hiess es dann aber 0:1. Matijas Dunder faustete einen Ball aus der Gefahrenzone, jedoch genau vor die Füsse der Nr. 11, die mit einem präzischen Schuss ins lange Eck traf. Und es ging weiter; denn wieder nur zwei Minuten später bügelte Dunder seinen Fehler wieder aus. Klasse, wie er mit den Fingerspitzen einen platzierten Schuss gerade noch um den Pfosten lenkte. Amriswil hatte noch eine Chance aber der Kopfball streifte am Pfosten vorbei.
Die zweite Halbzeit bot nicht annähernd soviel Action wie die erste. Bei den Amriswilern, die in Hälfte eins zeigten, warum sie die Tabellenspitze zieren, schalteten einen Gang retour und die Kraft fehlte zusehends. Bühler versuchte den Ausgleich zu erzielen, konnte aber auch nur eine Grosschance erspielen. In der 55. Minute setzte sich Beni Hermann gegen zwei Gegenspieler durch und stand in bester Abschlussposition. Er bevorzugte aber den Pass auf Din Salihovic. Dieser konnte den Ball nicht zeitgerecht kontrollieren und beging erst noch ein Foul am Torwart. Das wars dann von der zweiten Halbzeit, bzw. den Gästen gelang kurz vor Spielende noch der zweite Treffer. Bühler spielte eine ansprechende Partie und hätte mit etwas mehr Effizienz auch einen Punkt holen können. Die Pinto-Elf verabschiedet sich nach einer eher enttäuschenden Vorrunde vom sechsten Rang in die Winterpause. Potential nach oben ist genügend vorhanden und die Mannschaft wird im Frühling bestimmt angreifen.