Wittenbach selber konnte am vergangenen Wochenende zuvor den Tabellenführer St. Otmar schocken; dies hätte für Urnäsch eigentlich schon Warnung genug sein sollen, doch trotzdem verpennte man den Start ins Spiel.
Die Offensive abwesend, im Mittelfeld einen Schritt zu spät, die Abwehr ungeordnet und der Torwart verpasste bei seinem Ausflug nach Eckball den Ball. So köpfelte der FC Wittenbach bereits in der 3. Minute die 1:0-Führung. Wittenbach drückte weiter, eine Gegenwehr der Urnäscher war nicht vorhanden – man konnte kaum Akzente setzen. So war es wieder Wittenbach mit der nächsten Grosschance – auch hier wieder eiskalt vor dem Tor. Die 2:0-Führung nach nur 10. Minuten war absolut verdient.
War es der Ausflug an die Olma, die Fahrt nach St. Gallen oder doch das regnerische Wetter? Urnäsch war diese Saison noch nie so abwesend zu sehen. Nach 15. Minuten das erste Lebenszeichen nach einem Distanzschuss von Gülünay, der Torwart lenkte den Ball aber noch an die Latte. Fast im Gegenzug erneut Wittenbach vor dem Tor, wieder schliefen alle, das Heimteam erneut ohne Gnade und mit dem dritten Tor in der 17. Minute. 3:0 der Zwischenstand, hier spielte der Zweite der Liga gegen den Zweitletzten, so schnell kann es im Fussball gehen. Das einzig Positive für Urnäsch in diesem Moment: Es regnete nicht mehr.
Irgendwie kam Urnäsch dann doch ins Spiel. D. Brandenberger liess sich weit fallen und sah in der Spitze Josias Oertle laufen. Den weiten Ball konnte Oertle perfekt mitnehmen, liess einen Verteidiger und den Torwart stehen und konnte in der 23. Minute zum 3:1 einschieben. Nun schien Wittenbach nervös zu werden, liess aber den Urnäschern kaum Platz. So ging es dann mit einem 3:1-Rückstand in die Pause.
Kaum nach Wiederanpfiff kam Wittenbach erneut zu einer sehr guten Möglichkeit, scheiterte aber an sich selber. Im Gegenzug dann Urnäsch mit einem Freistoss von aussen auf den kurzen Pfosten, Wild lief vor die Abwehr und konnte den Ball zum 3:2 reinspitzeln. Kurze Zeit später, Gülünay leitete den Ball zu Brandenberger, dieser liess einen Gegner stehen und schob auf Pascal Meier rüber. Meier blieb ruhig vor dem Tor und konnte gekonnt zum 3:3-Ausgleich einschieben. Für Wittenbach schien das Spiel gelaufen zu sein. Zwar kam man noch zu einem weiteren Treffer, dieser wurde aber aberkannt, der Stürmer stand zuvor im Abseits. Auf der Gegenseite funktionierte es bei Urnäsch nun herrvorragend. Meier lief sich frei, erhielt den Ball durch die Gasse und konnte in der 70. Minute das Führungstor erzielen. Der KO-Schlag folgte in der 75. Minute: Das 3:5 für Urnäsch, erzielt durch Dominic Brandenberger, war nicht nur das Endresultat, sondern auch sein persönlicher 150. Treffer für die erste Mannschaft des FC Urnäsch.
Nach dem katastrophalen Start kann man sich also doch noch fangen und das Spiel drehen, besser gesagt noch den Kopf aus der Schlinge ziehen. Will man oben mitspielen, so sind 90. Minuten volle Konzentration notwendig; in den letzten beiden Spielen war man zu wenig spielbestimmend, blieb dann aber denoch unbestraft. Für das letzte Spiel geht es ins Rheintal: gegen den FC Altstätten kann man mit einem Sieg eine sehr gute Vorrunde abschliessen.