Die Appenzeller hatten von Beginn weg Mühe, mit der Spitze mitzuhalten. Dennoch erkämpften sie sich insgesamt neun Auszeichnungen.
Als bester Appenzeller klassierte sich der Schwellbrunner Roman Wittenwiler. Allerdings gelang ihm insbesondere der Auftakt keineswegs nach Wunsch. Nachdem er in einem hart umkämpften Gang gegen den späteren Festsieger im Endeffekt den Kürzeren zog, musste er sich im zweiten Gang gegen den Luzerner Gast Theiler Nils mit einer Punkteteilung begnügen. Nachdem die Schlussgangqualifikation bereits ausser Reichweite war, gelang ihm mit vier abschliessenden Siegen eine ansprechende Aufholjagd, welche mit dem vierten Schlussrang belohnt wurde.
Kammermann verabschiedet sich
Nur gerade einen Rang hinter Wittenwiler klassierte sich mit Dominik Kammermann ein weiterer Appenzeller. Der ursprünglich dem Schwingklub Rothenburg, welcher in freundschaftlichem Verhältnis zum Schwingklub Gais steht, angehörende Sennenschwinger trat dem Schwingklub Gais bei, als er sein Studium an der HSG in Angriff nahm. Sein Trainingsfleiss war von besonderer Bedeutung, wenngleich ihm das Wettkampfglück für das angestrebte Eichenlaub lange verwehrt blieb. Dieser Wunsch erfüllte sich dann aber im vergangenen Jahr am Appenzeller Kantonalschwingfest in Oberegg, als er sich mit vier Siegen, einer Punkteteilung und einer Niederlage souverän in die Kranzränge schwingen konnte. Ebenso verantwortungsvoll nahm Kammermann auch ehrenamtliche Funktionen im Klub wie auch im Appenzeller Kantonalschwingerverband an. Ebenso wird er auch im OK des Appenzeller Kantonalschwingfestes 2025 in Gais aktiv mitwirken und entsprechend dem Schwingerverband treu bleiben.
An seinem letzten Schwingfest gelang Kammermann nochmals ein überaus erfreulicher Auftritt. Den wohl besten Gang lieferte er im dritten Gang ab, als er dem Glarner Eidgenossen Roger Rychen gekonnte eine Punkteteilung abringen konnte. Mit insgesamt vier Siegen sicherte sich Kammermann den wohlverdienten fünften Schlussrang.
Inauen und Sutter mit Auszeichnungen
In den weiteren Rängen erkämpften sich mit Naim Fejzaj, Werner Keller, Thomas Kuster, Martin Roth und Patrick Schmid bewährte Kranzschwinger ebenfalls die Auszeichnung.
Eine bessere Klassierung vergaben leider Roth und Kuster, nachdem sie eine scheinbar machbare Aufgabe im sechsten Gang nicht zu ihren Gunsten bewältigen konnten. Dieses wettkampfmässige Training darf auf der anderen Seite auch nicht als allzu grosser Gradmesser angesehen werden. Dennoch dient es als Standortbestimmung und kann darauf hinweisen, in welchen Bereichen in den nächsten Wochen und Monaten noch gearbeitet werden kann.
Einen positiven Eindruck hinterliessen auch die beiden Nichtkranzer Maurus Inauen und Flavio Sutter. Während sich Inauen mit vier Siegen die Auszeichnung bereits nach fünf Gängen sichern konnte, gelang dies Sutter mit seinem dritten Sieg zum Abschluss des Wettkampfes. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass sich der erst 16-jährige Sutter seine erste Auszeichnung bereits in seiner ersten Saison bei den Aktivschwingern erkämpfen konnte.
Giger dominiert – Krauer überrascht
Veni, vidi, vici. Diese Aussage dürfte sehr wohl auf den diesjährigen Festsieger zutreffen. Samuel Giger erfreute die Organisatoren mit seiner Teilnahme und startete natürlich als Topfavorit in den Wettkampf. Er sei nach dem langen Wintertraining topmotiviert ins Appenzellerland gereist und hätte sich während des gesamten Wettkampfes sehr wohl gefühlt, wenngleich gewisse Dinge auch bei ihm noch verbessert werden könnten. Mit sechs Siegen triumphierte er in souveräner Art und Weise.
Im Schlussgang stand ihm der Luzerner Nichtkranzer Andri Krauer gegenüber. Der Überraschungsmann an diesem Tag sicherte sich die Schlussgangteilnahme allerdings durchaus verdient. Mit vier Siegen, darunter gegen zwei Kranzschwinger, erfreute der Sennenschwinger mit seiner unbekümmerten Art die rund 500 angereisten Zuschauerinnen und Zuschauer. Im Schlussgang bekam er allerdings die Stärke des amtierenden Unspunnensiegers zu spüren und musste sich nach rund einer Minute geschlagen geben. Mit dem abschliessenden vierten Schlussrang dürfte er dennoch zufrieden sein.
Hinter Giger sicherten sich die Brüder Matthieu und Etienne Burger aus dem Berner Seeland die Ränge zwei und drei und sorgten mit ihrer erfrischenden Schwingweise auch in der Ostschweiz für Freude in den Zuschauerrängen.
Ranglistenauszug: Samuel Giger, Märstetten; 4c. Roman Wittenwiler, Schwellbrunn; 5a. Dominik Kammermann, Rapperswil; 6b. Naim Fejzaj, Wolfhalden; 6c. Werner Keller, Urnäsch; 7a. Maurus Inauen, Appenzell; 8a. Thomas Kuster, Altstätten; 8b. Martin Roth, Herisau; 8c. Patrick Schmid, Appenzell; 9c. Flavio Sutter, Teufen